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Wie Utrogest absetzen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.08.2020 | 08:57 Uhr

Sehr geehrter Dr. Bohnet, ich bin 55 Jahre alt, 1.71 groß und 77 kg schwer. Letzte Periode war Dez 2019. Seit Januar 2019 leide ich an ausgeprägten Schlafstörungen, ein Test im Juli 2019 ergab einen sehr niedrigen Progesteron Wert im Verhältnis zum Östrogen, meine Fa verschrieb mir Utrogest 200. Diese nehme ich mehr oder weniger durchgehend. Ich schwitze seit ca 3 Monaten, allerdings nur sehr wenig und komme damit gut klar. Gerne möchte ich Utrogest nun absetzen, leide aber sofort wieder an heftigen Schlafstörungen, sobald ich es versuche. Meine Fragen:
1) Wie schleiche ich Utrogest am sinnvollsten aus?
2) Meine Fa riet mir zum Absetzen und verwies auf einen prinzipiellen Zusammenhang mit Krebsrisiko auch bei Monotherapie mit Utrogest - auch ohne genetische Veranlagung. Wie sehen Sie das?
3) Darf man Johanniskraut-Präparate wie zB Laif 900 zusammen mit Utrogest nehmen - Laif morgens, Utrogest abends?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Freundliche Grüße

 

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Experte-Bohnet
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03.08.2020, 09:20 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihre Eierstöcke sind aufgrund des Alters erloschen. Da ist doch klar, dass Sie weder Östradiol noch Progesteron produzieren. Solche Hormonbestimmungen sind totaler Unsinn und kosten nur Geld. Ich kann nicht nachvollziehen, was da Ihr FA bezwecken wollte!

Die Anwendung von z.B. Ö-Gel vor dem Schlafengehen verbessert den Tiefschlaf und eine Progesteron-Kaps ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen eingenommen, macht müde. Die Hormone sind körpereigen und sie wurden von Ihren Eierstöcken mehr als 35 J gebildet. Die "richtige" Dosierung führt so gut wie zu keinen Nebenwirkungen, wie internationale Studien belegen!  Deutliches Übergewicht, was Sie natürlich nicht haben, stellt ein höheres Brustkrebsrisiko dar als 10 Jahre  Hormonanwendung! Aus meiner Sicht spricht also nichts dagegen, dass Sie Prog, ggf. mit Ö auch weiterhin anwenden. Eine Kombination mit Johanniskraut ist nicht zu empfehlen, weil die Verstoffwechselung in der Leber Probleme bereiten könnte!

Ob Sie Hormone (weiter) anwenden, ist alleine Ihre Entscheidung!