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Absetzen der Pille Qlaira

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

16.08.2018 | 11:29 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bohnet,

ich bin 53 Jahre, 172 cm, 62 kg., Blutdruck normal mit 23,75 mg. Metropolol, Hashimoto seit vielen Jahren eingestellt mit 100 mg. L-Thyrox, WErte immer gut.

Mit 50 Jahren erkrankte ich leider schwer an einer rheumat. entzündl. Erkrankung (Entzündung am Atlaswirbel u. der HWS sowie Polymyalgia Rheumatica), spritze 15 mg. Methotrexat die Woche, habe jetzt noch 1 mg. Prednisolon, durch die anfänglich hoch dosierte Kortisontherapie bekam ich leider einen Diabetes Typ 2, ich ernähre mich sehr gesund und nehme 2 x 1000 mg. Metformin, mache täglich 1 Stunde Sport (schon immer allerdings).

Ich nehme seit 2010 die Qlaira, da ich immer sehr sehr starke Blutungen hatte und vor paar Jahren wurden auch kleinere Myome festgestellt.

DieQlaira soll ich jetzt absetzen und schauen was passiert; davor habe ich große Angst, da ich eh schon sehr geplagt bin mit meinen Rheumaschmerzen. Meine FÄin möchte auf keinen Fall, dass ich pillenähnliche Präparate nehme, sie will mir höchstens Gynokadin und 100 mg. Famenita verordnen. Da meine Leber schon sehr belastet wäre usw.

Was kommt auf mich zu, wenn ich die Qlaira absetze, muss ich wieder mit starken Blutungen rechnen, im schlimmsten FAll sogar mit einer GBM-Entfernung?

Ich litt nach der Geburt meines 1. Kindes unter sehr starken Depressionen, habe vor Jahren mal versucht die Pille abzusetzen und fiel wieder in eine Depression. Als ich wieder mit der Pille begann, ging es mir wieder gut.

Natürlich möchte ich meinen Körper nicht noch mehr belasten durch die Hormone-

War können Sie mir raten?

Über eine Antwort Ihrerseits freue ich mich und verbleibe

mit freundl. Grüßen

Ellie

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Experte-Bohnet
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17.08.2018, 04:48 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Hallo Ellie, das tut mir leid, dass Sie durch die fachspezifische Therapie solche NW bekommen haben; ein Typ II DM ist sicher sehr selten, aber was hilft`s!

Ihre Eierstöcke dürften, wie die Erfahrung zeigt, praktisch erloschen sein! Wenn Sie die Pille nun absetzen, kommen früher oder später erhebliche WJ-Beschwerden. Wenn Sie so lange das Präp genommen haben, müsste die Leber auch bereits seit langem einen Schaden davon getragen haben, was ich mir nicht vorstellen kann! Gibt es von seiten des Hausarztes oder eines Internisten den Verdacht auf eine Leberschädigung bzw. sprechen erhöhte Laborparameter dafür?

Die Fa, die das Q herstellt, hat auch ein WJ-Präp mit 1 mg Östradiol im Programm, welches zusätzlich 2 mg Dienogest enthält, was auch in der Pille ist. - Ich würde auf dieses Präp übergehen, aber die Entscheidung es zu verordnen, liegt bei den Ärzten vor Ort!

Knochendichte?

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17.08.2018, 08:44 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

Also ich stehe ja durch mein Rheuma u Mt x unter ständiger Überwachung u habe alle paar Wochen Termin für ein großes Blutbild.

Meine Blutwerte sind gut, ich habe keinerlei Anzeichen auf erhöhte Leberwerte. 

Ich habe halt viele Medikamente täglich einzunehmen, weshalb meine FAin mir nichts mehr außer Gel u famenita verordnen möchte. Auch habe ich immer leicht erhöhte thrombozyten, was wahrscheinlich durch das Rheuma ausgelöst wird.

Schädigt die langjährige Einnahme der Pille die Leber?

Ich denke auch, dass ich nach Absetzen der Pille massive Beschwerden bekomme u das möchte ich vermeiden, da ich schon sehr viele Schmerzen ertragen muss.

Die Knochendichte ist an Hüfte u Oberschenkel gut, jedoch an der Wirbelsäule grenzwertig aber noch im Normalbereich, da ich einige Schäden an der WS habe. Ich denke auch deswegen bräuchte ich etwas Östrogen.

Ich werde mir meiner Ärztin sprechen u Danke Ihnen für Ihre Antwort!

LG von Ellie

Experte-Bohnet
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18.08.2018, 06:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Pille schädigt die Leber nicht! und ein kombiniertes WJ-Präp, was für famme seit mehr als 15 J breit angewendet wird, nicht! Wieso da plötzlich drauf kommt, kann ich nicht nach voll ziehen, möglicherweise gut gemeint, aber ....

Dann sollten Sie wg. der WS viel Rückengymnastik, u.a. Schwimmen machen! Vit D-Spiegel sollte unabh. von der Jahreszeit über 30 ng/ml liegen!

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23.08.2018, 10:59 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr.Bohnet,

 

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde mit meiner Ärztin darüber sprechen, ob es nicht besser wäre, mir ein Präparat mit dem gleichen Gestagen Dienogest zu geben, wie in der Qlaira enthalten ist. Ich bin mit der Qlaira schon sehr lange komplett blutungsfrei und habe keinerlei Probleme mit den Myomen, sie sind auch nicht gewachsen.

Ich habe halt leider auch immer Bedenken bzgl. Hormontherapie wegen Thrombosegefahr und auch wegen einem möglichen Brustkrebsrisiko. Ich würde mir weniger Gedanken machen, wenn ich nicht schon bedingt durch mein Rheuma und Diabetes so viele Medikamente nehmen müsste. Meine Ärztin sagt, das Hormongel über die Haut, wäre da wesentlich risikoärmer,

wie sieht es mit dem Gestagen in Famenita oder dem Dienogest aus?

Vielen Dank und Grüße von

Ellie