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Auswirkungen Überdosis Testosteron

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

19.11.2018 | 12:48 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich bin FzM-transsexuell und bekomme seit über 7 Jahren Testosteron und Enantone gespritzt. Das Testosteron 125mg wurde zweimal monatlich i.m. verabreicht und das Enantone einmal monatlich subkutan.

 

Nun habe ich jedoch, durch eine akute Überdosierung Testosteron, selber herausgefunden, dass mein Hausarzt mir seit Anfang letztem Jahr nicht zweimal monatlich 125mg sondern 250mg Testosteron gespritzt hat. Das Enantone blieb unverändert (schon klar, wenn das nicht extra dosiert werden muss).

Es geht mir seit mehr als einem Jahr ziemlich schlecht. Ich habe zwar diagnostizierte psychische Beschwerden, doch auch meine Therapeutin ist sich nicht mehr sicher ob das alles das Resultat meiner Psyche ist. Die Überdosierung steht natürlich im Vordergrund.

Ich werde endokrinologisch betreut und die Ärzte sind der Auffassung, ja, es ist eine Überdosierung gewesen, ja es treten dadurch Beschwerden auf ABER "das wird sich nun wieder normalisieren".

Ich habe verschiedenste Beschwerden, angefangen mit täglich vorhandener Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, niedriger Blutdruck, Hitzewallungen, Mattigkeit, Erschöpfung, Müdigkeit, trockene Schleimhäute und Augen, Ekel vor Essen, Kreislaufbeschwerden (fühlt sich irgendwie an wie niedriger Blutzucker), Konzentrationsstörungen, Krämpfe in Waden und Oberschenkel, Schmerzen im Unterbauch, häufigeres Wasserlassen, Kälteempfindlichkeit, Ziehen in der Herzgegend, Haarausfall, weiche Nägel, usw. die Liste ist endlos lang.

 

Deshalb möchte ich Sie, als meine allerletze Anlaufstelle fragen, ob das alles damit zusammenhängen kann? Und wie lange diese Beschwerden denn noch anhalten sollen? Ich ernähre mich gesund, achte auf Ballaststoffe, viel Gemüse und Obst, ausreichender Flüssigkeitszufuhr, bewege mich moderat (bei extremer Bewegung und Sport werden meine Symptome nämlich verstärkt) und meine letzten zwei Injektionen waren in der normalen Dosis von 125mg.

 

Meine Eierstöcke und Gebärmutter sind immernoch vorhanden, diese werden aber jetzt alsbald entfernt. Ich habe eine Blutuntersuchung gehabt aufgrund der Hormonwerte und diese waren laut Endokrinologe "wie erwartet".

 

  • S-Prolactin 5.7 ng/ml
  • S-LH 8.54 IU/l
  • S-FSH IU/l
  • S-Östradiol 50.1 pg/ml
  • S-Progesteron <0.2 ng/ml
  • S-Testosteron 1.52 ng/ml

Das sind die Werte nach ungefähr 2 Monaten weder Testosteron noch Enantone.

 

Ich würde mich sehr freuen über eine Antwort.

Bester Dank im Voraus

 

Mit freundlichem Gruß

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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20.11.2018, 01:14 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Obwohl ich kein Spezialist diesbez. bin, sehe ich kein Zusammenhang zwischen der Verabreichung von 250 mg Testo anstelle von 125 und der Symptomatik. Früher hat man durchaus die hohe Dosis praktisch als Standard eingesetzt. 

Ich würde die Kontrolle von Vit D, Magnesium, Q10 vorschlagen! 

Gewicht?

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20.11.2018, 07:38 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort! 

 

Ich wiege derzeit 51kg bei 1,73m Körpergröße. 

Über einen Mangel habe ich auch schon nachgedacht. Es war so, dass ich bei dieser Überdosierung extrem aggressiv geworden bin und Probleme mit Herzrasen hatte. Die Gynäkologin war der Meinung, dass meine derzeitigen Symptome auch von diesen Schwankungen kommen könnten. 

 

Wie bzw. Wer stellt so einen Mangel denn fest? Müsste ich das explizit fordern bei einem Hausarzt oder einem Heilpraktiker? 

 

Experte-Bohnet
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21.11.2018, 03:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Da Sie extrem schlank sind, könnte die Dosis in der Tat sehr hoch für Sie gewesen sein.

Ja, der Hausarzt kann das veranlassen! Melden Sie sich ggf. gerne mit den Werten wieder!