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Dosierung Östrogen / Progesteron

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

09.10.2014 | 22:21 Uhr

Hallo Herr Prof. Bohnet,

meine letzte Frage ist versehentlich im Forum gelandet.
Ich bin 46 J und habe seit 16 Jahren keine Gebärmutter mehr. Hier sind meine Werte.
Im Februar plötzlich Hitzewallungen mit Schlafstörungen.
25.02.:  TSH basal 2.66 (Ref. 0,35-4,5), Cholesterin 216 (Ref. bis 200)
19.03.:  TSH basal 1.92 (Ref. 0,35-4,5) Prolactin 339 mU/l, 17ß-Estradiol 16 pg/ml, FSH  70,3 U/l
Daraufhin 1 Hub Östrogen-Gel geschmiert. Nach 3 Wochen Verstärkung der Hitzewallungen, Schlafstörungen und plötzliche Depressionen. Abgesetzt. Besserung der Beschwerden. Dann Liviella genommen. Nach 1 Woche dieselbe Verschlechterung. Abgesetzt. Wieder Besserung der Beschwerden.
12.05.:  TSH basal 3,37 (Ref. 0,35.4,5) FT3: 3,2 ng/l (Ref. 2.0-4.4); FT4: 11,1 ng/l (Ref. 8,8-17,0); Vitamin D 1,25 38 pg/ml (Ref. 20-65)
Schilddrüsenuntersuchung war alles in Ordnung. Deshalb Jod (200) abgesetzt. Hab ich 15 Jahre genommen. Antikörper Tg-AK und TPO-AK unter 60 IU/ml.
Speicheltest Ende Mai: Cortisol Morgenwert: 15500 pg/ml (Sollbereich 5200-14600), Cortisol Abendwert: 4011 pg/ml (Sollwert 300-3000), Progesteron 264 pg/ml (20-86), Estradiol: 18,9 (1,28-7,76), Estriol: 9,12 (4-8), Estron: 196,4 (3-36). Die Verhältnisberechnung Progesteron/Estradiol ergab hier eine Östrogen-Dominanz. Das würde auch erklären, warum ich so aufgeschwemmt bin und starke Gewichtszunahme habe. 25.06.: TSH basal 0,85 uU/ml (Ref. 0,49-4,67) War hier im Krankenhaus wg. Herzrasen  und erhöhtem Blutdruck. Ramipril habe ich nicht vertragen.
27.08.14 mittags neue Blutwerte: TSH basal: 1,11 IU/ml (Ref. 0,27-2,50), FT3: 2,90 pg/ml (Ref. 2,00-4,40) FT4: 12,6 ng/l (Ref. 9,3-17,0), TPO: 11,0 kiU/l (Ref. 0,0-34,0), TRAK: <0,30 IU/L (Ref. 1,22-1,75), ACTH basal 15,5 ng/l (4,7-48,8), Cortisol basal 160,7 (Ref. 23-194) (Hatte vorher fast 1 Stunde geweint, war also ziemlich ruhig); Progesteron 0,5 ng/ml (Ref. 0,1-27,0)Estradiol: <5,0 (Ref.5,0-498,0), FSH 70,3 miU/ml (Ref. 1,7-135,0), LH 34,8 (1,0-95,6), Prolaktin: 3,0 ng/ml (4,7-23,0), Testosteron: 0,25 ng/ml (0,08-0,48), Vit. D3 34,7 nmol/1- (50,0-175,0), Transglutam. IgG: <0,7 U/ml (Ref. 0,0-7,0), Gliadin IgG-AK: <0,4 RE/ml (Ref. 0-25)
30.09.14: TSH: 1,16 (keine Ref.werte angegeben)
Also jedesmal wenn ich versuche auch nur die 1% Progesteroncreme von der Klösterl-Apotheke zu schmieren, bekomme ich verstärkt Schlafstörungen und Herzrasen. Ansonsten gehe ich gegen 23 Uhr ins Bett. Bin normal müde, wache dann aber alle 2 Stunden auf. Morgens gegen 5 Uhr, wenn ich aufstehe, dann Durchfall, Herzrasen, erhöhter Blutdruck. Gegen 9 Uhr am Arbeitsplatz bekomme ich Erschöpfungszustand für ca. 30 Minuten, wo ich dann ganz müde bin. Dasselbe nachmittags nocheinmal. Wenn ich aber am Wochenende bis ca. 9 Uhr liegen bleibe, bin ich nicht so erschöpft. Könnte das auch eine Nebennierenschwäche sein?
Vor 2 Jahren hatte ich einen Autounfall mit Schleudertrauma. Danach  ging es mir ähnlich, nur da hatte ich noch keine Wechseljahresbeschwerden. Die gingen erst im Februar diesen Jahres los. Und seit ich Hormone probiert habe, geht es mir schlechter. Habe das Gefühl, das bei mir alle Hormone durcheinander sind. Soll ich meine Jodtablette (Jodid 200) wieder nehmen? Bin zurzeit auf AD gesetzt 30 mg Cymbalta, da ich durch Herzrasen auch Panikattacken hatte. Aber das Richtige ist das auch nicht.

Freundliche Grüße
Fanni


 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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10.10.2014, 01:32 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich weiß nicht, was die ganze Messerei der Hormone bringen soll! Von Speicheltesten halte ich gar nichts und das "künstliche" Verhältnis von E zu P bringt auch selten etwas!

Nach der Entfernung der GBM kommen die meisten Frauen relativ früh in die WJ. Ihre Eierstöcke sind völlig erloschen; das ist das einzig "Gute" , was man aus den Hormonwerten entnehmen kann und die Tatsache, dass Ihre SD-Funktion normal ist. Seien Sie froh, dass TRAK negativ ist; sonst hätten Sie eine SD-Überfunktion!

Die Standardtherapie ist in solchen Fällen, die Anwendung eines halben bis eines Hubes Estrogen-Gel vor dem Schlafengehen! Es braucht allerdings immer einige Wochen, bis sich der Körper wieder an die Hormone gewöhnt und dann die positive Wirkung sich entfaltet.

Lassen Sie das Schmieren der Prog-Salbe; das bringt ohnehin nichts!

Als AD, da es Hitzewallungen etc. unterdrückt, kann man vorübergehend 10 mg Paroxiten morgens einnehmen.

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10.10.2014, 08:59 Uhr
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Hallo Hr. Prof. Bohnet,

Die GBM habe ich seit 16 Jahren draussen. Im Mai 2012 haben meine Eierstöcke noch normal funktioniert, lt. Frauenarzt. Kann ein Schockerlebnis (Autounfall) Hormonstörungen auslösen? Erzeuge ich mit dem Östrogengel dann nicht eine Ö.-Dominanz? (Brustkrebs). Ich habe Gynokadingel 0,6 mg/g Gel noch da. Ist das das Richtige? Sollte ich meine Jodtablette wieder nehmen? Habe Haarausfall, bin aufgeschwemmt, ständig rot im Gesicht, trotz leichter Kost und Bewegung geht Gewicht nicht runter. Kann ich mit dem Gel besser schlafen, so das weniger Cortisol ausgeschüttet wird? Ich hatte das Gel ja im Februar probiert (1 Hub) und dann sind Schlafstörungen ja schlimmer geworden. Wenn ich nur östrogen brauche, könnt ich es auch mit pflanzl. Mitteln versuchen?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Experte-Bohnet
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11.10.2014, 00:24 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich weiß nicht, wie Sie zu solchen Vorstellungen kommen!? Es ist zwar gut, sich zu informieren, aber bei Ihnen geht alles durcheinander! Wenn ich den Quatsch mit der E-Dominanz höre, ....

Sie brauchen einen Hub Gel vor dem Schlafengehen und können gerne über die Nahrung reichlich Pflanzenestrogene auf nehmen!

Wie Sie jetzt wieder auf Cortisol kommen und irgendwelche Interaktionen!?

Vielleicht sollten Sie einen Endokrinologen vor Ort zu Rate ziehen!

Alles Gute!

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04.11.2014, 20:03 Uhr
Antwort

Hallo Herr Prof. Bohnet,

meine Frage ist woanders gelandet, deshalb stelle ich sie nochmal damit sie den Zusammenhang zum vorherigen Tread sehen.

Ich habe jetzt 2 Wochen Femikliman genommen. Kein Herzrasen, keine Schlafstörungen mehr. Und meine Stimmung war super, hätte Bäume ausreissen können.
Allerdings hatte ich plötzlich noch mehr Ödeme an Arme, Beine und Gesicht, Dazu wirklich starker Haarausfall auch unter den Achseln sowie aufgeschwemmt sein (dicker Bauch). Deshalb habe ich es abgesetzt. Dann ging es mir plötzlich schlecht: Totale Erschöpfung, das Gefühl ich bin überfordert, Herzrasen, Unruhe, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen. (Haarausfall und Ödeme hatten sich aber gebessert)
Jetzt nehme ich Cimifuga D6. Es geht mir zwar psychisch besser und ich kann wieder arbeiten gehen. Aber durchschlafen kann ich nicht und der extreme Haarausfall ist wieder da und die Ödeme. Morgens ganz geschwollen Augenlider und Gesicht. Bin froh, dass keine 20 Grad sind.
Jetzt meinte mein Frauenarzt, dass meine Hormone (siehe oben, bin 46 keine GM mehr) nicht mehr messbar sind. Ich soll Gynokadin-Gel (0,6 mg) morgens und abends nehmen, 1/2 Hub. Ich hab aber Angst, das das Herzrasen wieder kommt und sich das aufgeschwemmt sein und Haarausfall weiter verschlimmert.
Kann es sein, das ich alles was Östrogenmäßig ist, gar nicht vertrage?
Meine Knochendichte ist noch voll in Ordnung. Nehme noch 1.000 I.E. Vitamin D, Zink und Calcium.
Schilddrüsenwerte sind auch in Ordnung.

Freundliche Grüße
Fanni