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Famenita 200 gegen starke Blutungen in den Wechseljahren

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

30.01.2020 | 09:17 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,

ich bin 54,5 Jahre alt und habe eine vergrößerte Gebärmutter mit vielen Myomen. Deshalb habe  8 Jahre lang die Qlaira genommen, damit war alles gut. Als ich die Pille vor zwei Jahren absetzte, hoffte ich, dass die Regelblutung vielleicht gar nicht mehr so regelmäßig kommt und ich bald durch die Wechseljahre bin. Das war leider Wunschdenken! Einmal hatte ich drei Monate Ruhe (August bis Oktober 2019) sonst kommen meine Tage ziemlich regelmäßig alle vier Wochen und dann so stark, dass ich an den ersten beiden Tagen kaum aus dem Haus kann. 

Eine Gebärmutterentfernung möchte ich jetzt "auf der Zielgeraden" gerne vermeiden.

Aufgrund meiner anderen Beschwerden (Wassereinlagerungen, Brustspannen, innere Unruhe, Angstattacken, Gewichtszunahme) habe ich meinen Frauenarzt auf eine mögliche Östrogendominanz angesprochen. Er meinte, das könnte der Fall sein und hat mir Famenita 200 verschrieben.

Die Kapseln habe ich jetzt zwei Wochen genommen, eine morgens vaginal, eine abends oral. Damit ging es mir prima. Ich hab geschlafen wie ein Baby, war viel ruhiger, ausgeglichener und optimistischer. Das einzig negative waren ganz schwache Schmierblutungen an den meisten Tagen, die waren aber so minimal, dass sie mich nicht gestört haben.

Seit Sonntag habe ich nun abgesetzt und jetzt nach drei Tagen eine Abbruchblutung bekommen. Stark, aber (noch) nicht ganz so schlimm wie sonst. Innerlich bin ich wieder sehr unruhig, aber ich denke, das ist vielleicht auch die Panik vor den starken Blutungen. Vielleicht eine Kopfsache, ich weiß es nicht.

Nach Anweisung meines Frauenarztes soll ich 2 Wochen mit der Famenita pausieren und dann wieder 2 Wochen nehmen, also immer im zweiwöchigen Wechsel.

Wie sehen Sie das? Kann ich die Kapseln nicht durchnehmen, wenn es mir damit so gut geht? Baut sich die Gebärmutterschleimhaut dann trotzdem stark auf? Ist die Dosierung eventuell etwas zu hoch wegen der Schmierblutungen?

Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen und bedanke mich im Voraus!

Herzliche Grüße aus der Pfalz! 

PS: Ein Hormonstatus wurde nicht gemacht, angeblich ist er unnötig

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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31.01.2020, 00:08 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das kann man durchaus so machen! In der Tat müssten Sie auf "Zielgeraden" sein. Über 90% der Frauen sind nach 53 "trocken".

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31.01.2020, 05:58 Uhr
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Guten Morgen Herr Professor Bohnet,

vielen Dank für Ihre Antwort. Jetzt muss ich aber doch nochmal nachfragen.

Was genau kann man so machen? Meinen Sie den Vorschlag meines Frauenarztes, Famenita im 14 tägigen Rhythmus zu nehmen oder eine durchgängige Einnahme? Wie würde sich eine durchgängige Einnahme auf die Gebärmutterschleimhaut auswirken? Wann ist dann eine Blutung zu erwarten? Mir geht es vor allem darum, die Stärke der Blutung zu reduzieren, bis sie dann hoffentlich bald ganz ausbleibt.

Ist die Dosierung eventuell zu hoch wegen der Schmierblutungen? Wäre ein Hormonstatus sinnvoll?

Ich bin 165 cm groß und wiege 67 kg. Nach einer Radiojodtherapie vor 14 Jahren nehme ich täglich L-Thyroxin 75 und lasse die Schilddrüsenwerte 1-2 mal im Jahr kontrollieren.

Viele Grüße und danke vorab!

Experte-Bohnet
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31.01.2020, 23:01 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie könnten die Prog-Kaps. wie gesagt sequentiell einnehmen. Wenn dann die Blutungen schwach werden, könnten Sie  diese dann kontinuierlich anwenden. Dann sollte keine Blutung mehr kommen. Wenn dann mal eine Dauerschmier-Bl. von mehr als 1 Wo auftritt, wäre eine kurze Pause von 4 Tagen vor zu nehmen.

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01.02.2020, 23:00 Uhr
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Vielen Dank für Ihren Rat! Ich probiere das jetzt mal aus mit der sequentiellen Einnahme.

Experte-Bohnet
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02.02.2020, 00:32 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das ist sinnvoll!

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20.02.2020, 19:29 Uhr
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Guten Abend Herr Professor Bohnet, nun muss ich mich doch noch einmal an Sie wenden. Da es mir mit den Famenita gut ging, habe ich meinen Frauenarzt gefragt, ob ich sie nicht einfach durchnehmen kann. Er meinte aber, so lange ich noch Blutungen habe, wäre das nicht sinnvoll, weil ich dann gar keine Regelmäßigkeit hätte, wann es abblutet. Ich soll drei Wochen lang Famenita einnehmen (abends 200, morgens 100) und dann  1 Woche absetzen für die Blutung. Ich habe nach 2 Wochen Einnahme, in denen es mir richtig gut ging, gemerkt, dass es kippt (Brustspannen, Stimmungstief). Nun habe ich trotz weiterer Einnahme nach 2,5 Wochen mit Famenita meine Tage bekommen, genau wie vorher, als ich nach 2 Wochen abgesetzt habe. Ist der Rhythmus falsch? Oder braucht es einfach Zeit, zum "Einpendeln"? Was raten Sie mir? Vielen lieben Dank vorab und herzliche Grüße!

Experte-Bohnet
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21.02.2020, 06:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nehmen Sie einfach eine Kaps. mit 200 mg Prog abends; die zus. morgendliche Anwendung ist nicht üblich.

Wenn Sie dann mal eine Dauerschmierblutung bekämen, lassen Sie die Kaps mindestens 4 Tage weg und fangen dann wieder damit an. Meist funktioniert das (in Ihrer Altersgruppe) sehr gut!

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21.02.2020, 07:10 Uhr
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Guten Morgen Herr Professor Bohnet, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich muss hinzufügen, dass die Blutung, die gestern eingesetzt hat, sehr stark ist, ich war heute Nacht im Stundentakt Tampon und Binde wechseln. Am kommenden Sonntag ist der 21. Tag der Einnahme und ich sollte nach meinem Frauenarzt dann die nächste Woche aussetzen. Verstehe ich Sie richtig, dass ich jetzt trotz der starken Blutung 200 mg abends dauerhaft nehmen soll?  Oder soll ich es davon abhängig machen, ob ich am Montag immer noch blute?

Bitte entschuldigen Sie die Nachfragerei, Aber ich bin sehr verunsichert und verzweifelt und möchte nur, dass die monatlichen Blutungen jetzt endlich mal ein Ende haben oder zumindest seltener und vor allem schwächer werden und ich nicht mehr jeden Monat 2 Tage nicht aus dem Haus kann.  Ich werde im Juli 55, es reicht doch langsam!