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Frage zu Laborergebnissen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.04.2020 | 15:50 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

ich habe eine Frage zu Untersuchungsergebnissen (Synlab), die Sie laut Laborschreiben ausgewertet haben. Ich habe Sie heute Vormittag per Synlab-E-Mail angeschrieben, weiß aber nicht, ob ich Sie auf diesem Wege erreiche. In der Mail hatte ich die Ergebnisse angehängt.

Darf ich mich an Sie wenden? Und wenn ja, auf welchem Wege?

Danke, viele Grüße,

Esther

 

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Experte-Bohnet
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27.04.2020, 17:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie können gerne hier anonym die Werte mitteilen und Ihre Frage dazu!

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27.04.2020, 21:00 Uhr
Antwort
 
Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
 
Die Ergebnisse habe ich beigefügt.
Mir geht es um den Androstendionwert.
Zum Hintergrund: Ich bin 49 Jahre, wiege 57 kg bei 1,71 Meter Größe. Ich hatte nie hormonelle Probleme. Ich habe vor rund drei Monaten die Pille abgesetzt (Maitalon 20), die ich seit vielen Jahren genommen habe. Sie, Herr Prof Bohnet, stufen mich aufgrund der Laborwerte im Laborbericht als postmenopausal ein.
 
Ich war schon erfreut, dass Sie die Androgene als unauffällig bezeichnen - das ist ja wohl häufig ein Problem. Allerdings bin ich über den Androstendionwert gestolpert: Wenn ich nicht postmenopausal wäre, dann wäre dieser Wert von 0,79 ok. Allerdings steht bei den postmenopausalen Normwerten, dass Androstendion maximal bei 0,75 liegen darf. Damit wäre er ja leider erhöht. Woran könne das liegen? Könnte da etwas Schwerwiegenderes wie lateonset AGS oder ähnliches dahinterstecken? Testosteron und freie Testosteron- und Androgenwerte sind normal.  Muss ich mir wegen des Androstendions Sorgen machen? (Hintergrund: Es ergaben sich Anfang des Jahres bei einer Endokrinologin plötzlich seltsam erhöhte Androgenwerte trotz Maitalon 20. Bei der Endokrinologin war ich eigentlich wegen erhöhter Cortisol-Werte, was wohl aber an meinem stressigen Beruf liegt bzw lag. Das Cortisol sank dann wieder). Mein Gynäkolge zweifelte die Androgen-Werte an, denn sowohl einen Monat zuvor als auch einen Monat nach dem Besuch bei der Endokrinologin waren alle Androgenwerte sehr niedrig).
 
Ich nehme neben Progesteron (100mg) jetzt auch Gynokadin (mein Gynäkologe hat mir einen Hub für den Anfang empfohlen).
Der Androstendionwert beunruhigt mich aber jetzt doch. Zudem habe ich jetzt nach Absetzen der Pille Haarausfall und hoffe, dass es mit Gynokadin besser wird.
Können Sie mir etwas dazu sagen?
 
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Esther
 
FSH 90.2
LH 32,2
Östradiol 17
Progesteron 2,75
Testosteron gesamt 0,25
SHBG 207
FAI 0,4
FTesto1,0
Androstendion 0,79 (postmenopausal: 0,25-0,75)
DHEAS 0,71
 

 
Experte-Bohnet
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28.04.2020, 07:33 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Der Wert hat Sie nicht zu beunruhigen! Das hat auch gar nichts mit einem AGS zu tun!

Selbst wenn die Eierstöcke erloschen sind, kann es in einem unterschiedlichen Ausmaß zu ei;ner vermehrten Aktivität von Zellen im Eierstockstiel kommen; man spricht von einer Hiluszell-Hyperplasie. Diese führt zu passagären Erhöhungen von A´dion, aber meist sind die Werte dann deutlich höher als bei Ihnen. 

Man darf aber auch in Werte, besonders hinter dem Komma, nicht zuviel hinein lesen, da die Bestimmungsmethoden selbst eine gewisse Fehlerbreite aufweisen, selbst wenn im Labor immer optimal gearbeitet wird. Besonders "ungenau" wird es bei niedrigen und sehr hohen Werten, was der Methode geschuldet ist. Eine sog. Interassay-Variation von 10 (-20) % sind nicht außergewöhnlich! Darüberhinaus müssen die Parameter im Gesamtbild gesehen werden.

Also nochmals, die Hormonwerte sind alle plausibel und normal! Die Therapie hat sich über Jahrzehnte bewährt!

Alles Gute! Versuchen Sie den Frühling trotz Corona zu genießen!

PS ist Ihre Knochendichte und der Vit D-Spiegel bereits gemessen?

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28.04.2020, 10:10 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Vitamin D nehme ich ein. Eine Knochendichtemessung wurde noch nicht gemacht. Ich weiß erst seit dem neusten Laborbefund, dass ich offenbar postmenopausal bin.

Ich bin deshalb beunruhigt, weil ja vor drei Monaten bei der Endokrinologin ein stark erhöhter Androstendion-Wert und ein leicht erhöhter Testosteronwert gemessen wurden.Und das unter der Maitalon 20. Die Endokrinologin hatte den Verdacht auf Hyperandrogenämie gestellt.  Seltsamerweise waren die Werte drei Wochen später bei der Laboruntersuchung über den Gynäkologen wieder normal. Gibt es eine Erklärung dafür (ich hatte damals für kurze Zeit DHEA 15 eingenommen)?

Viele Grüße!