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Frühzeitige Wechseljahre und Kinderwunsch

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

07.02.2020 | 08:16 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,

ich werde bald 35 Jahre alt und bin verfrüht in den Wechseljahren. Die Symptome finde ich bisher aushaltbar, zumal meine Belastung daraus resultiert, dass wir die Diagnose mit dem Beginn der Familienplanung erhielten. Die Ärztin aus dem Kinderwunschzentrum sagte anhand der Blutwerte zunächst, dass keine Chance für eine Schwangerschaft bestünde. Nach dem Ultraschall gab sie uns jedoch ein wenig Hoffnung. Aktuell hatte ich wieder dreimal meine Periode. Allerdings kann die Behandlung bisher nicht beginnen, da ich zu dem Zeitpunkt, zu dem ich hätte Clomifen nehmen sollen, Zysten vorhanden waren. Auf die Frage, wieso noch keine generelle hormonelle Einstellung erfolgen soll, sagte die Ärztin, dass dies aufgrund des Kinderwunsches nicht sinnvoll sei. Nun meine Fragen:

1. Wieso ist eine hormonelle Einstellung zum aktuellen Zeitpunkt nicht sinnvoll und ist es riskant?

2. Ich habe von bioidentischen Hirmonen und den kontroversen Meinungen dazu gelesen. Könnten Sie hierzu Ihre Meinung äußern?

Ich danke Ihnen sehr! Das Thema ist für mich als Laien wirklich komplex.

Mit freundlichen Grüßen 

Mainor

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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07.02.2020, 20:58 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es tut mir leid, dass Sie diese Diagnose erhalten haben. Am besten, Sie schicken mir mal die Werte, d.h. FSH, Östradiol, AMH, Vit D etc.

Je nach Grad des Nachlassen der Eierstocksfunktion würde man z.B. erst Progesteron verabreichen, also das körpereigene, bio-identische Hormon, was Sie selbst bis dato produziert haben. Da Sie ansonsten noch sehr jung sind, würde ich ansonsten zu einer Kombination aus 1 mg Östradiol und 2 mg Dienogest raten. 

Unbedingt sollte Ihre Knochendichte dokumentiert sein.

Größe, Gewicht?

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07.02.2020, 21:49 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Ich bin 1,65m groß und wiege ca 53 kg.

Die ersten Blutwerte aus September 2019, nachdem ich im April die Pille abgesetzt habe lautet wie folgt:

LH 74,9

FSH 146

Östradiol 7,9

Progesteron 0,19

TSH 1,73

Die nächste Blutabnahme im Oktober ergab:

Östradiol 171

Progesteron 0,26

AMH 0,10

Eine weitere Blutabnahme im November ergab:

Estradiol 146

FSH 43,4

Progesteron 0,21

Zudem war ich noch beim Humangenetiker (ohne Befund) und beim Endokrinologen, der keinen Anhalt für Morbus Addison, Hyperandrogenämie, Hyperprolaktinämie oder eine enterale Resorptionsstörung festgestellt hat.

Die Frage nach dem Vitamin D kann ich Ihnen leider nicht beantworten, da dies nicht getestet wurde. Die Knochendichte wurde ebenfalls noch nicht gemessen.

Können Sie mir erklären, wieso die Ärztin aufgrund unseres Versuches schwanger zu werden, nicht hormonell einstellen möchte? Ich verstehe den Unterschied der generellen hormonellen Substitution zur Unterstützung beim Kinderwunsch nicht.

Vielen Dank!

Experte-Bohnet
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09.02.2020, 01:20 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

FSH war mehrfach erhöht und AMH negativ. Deshalb dürfte trotz eines vorübergehend nachweisbaren Östradiols es nicht mehr möglich sein, dass Sie ss werden. Möglich ist das nur mithilfe einer Eizellspende, welche in D verboten ist, nicht im europ. Ausland.

Eine konsequente Hormontherapie sollte aufgenommen werden und die Knochendichte muss dokumentiert werden, auch die Vit D-Versorgung.