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Gynokadin ohne Progesteron?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

22.04.2019 | 22:19 Uhr

 Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,

bereits vor drei Jahren wurde bei mir mit 37 festgestellt, dass ich recht früh in die Wechseljahre gekommen bin. Verschiedene Hormontests haben dies dann bestätigt.

Nun ist meine Periode immer öfter komplett ausgeblieben (meistens drei Monate am Stück). Außerdem fühlte ich mich jetzt mit 40 mehr und mehr depressiv und gereizt und kraftlos, manchmal weinerlich.

Sobald ich meine Periode habe, geht es mir sehr gut. Meine Stimmung ist gut und ich habe sehr viel Kraft und Lebensmut. Nach 2-3 Wochen kehrt sich das Ganze dann um und mir geht es sehr sehr schlecht. Meines  Erachtens nach, geht es besonders nach einem Eisprung „Berg ab“.

Deshalb meinte meine Gynäkologin, ich solle Gynokadin Gel (1Hub morgens)  dann nehmen, wenn ich merke, dass es schlechter wird.  Einfach um herauszufinden, ob  sich mein Befinden durch Östrogengabe verbessert.

Den wirklichen Durchbruch bringt dieses Verfahren allerdings nicht. Außerdem bin ich mir unsicher, ob ich ein Östrogengel einfach ohne Progesteron nehmen darf? 

 Ich habe nun seit drei Monaten das Gel jeweils ab circa dem 14. Zyklustag genommen und meine Periode daraufhin wirklich zwei Wochen später bekommen.  Aber wie gesagt hat sich mein allgemeines Befinden in der zweiten Zyklushälfte nicht deutlich gebessert. 

 Außerdem habe ich ein Hämangiom in der Leber, das nicht weiter schlimm ist und vielleicht schon immer dort war und auch nicht wächst (es wird regelmäßig kontrolliert) .

Nur hormonelle - Medikamente sollte man damit soweit ich weiß damit nicht „einfach so“ einnehmen?

 Deshalb habe ich erst einmal mit dem Gel angefangen, da ist nicht verstoffwechselt wird. 

Haben Sie irgendeinen Rat, was ich machen soll? 

Gynokadingel + Progesterontablette?

 Und wenn ja, in welcher Dosierung und wann wie in einem Zyklus? 

 Ich würde mich wirklich sehr über Ihre Antwort freuen. Herzlichen Dank! 

Jasmin

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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23.04.2019, 13:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie haben völlig Recht, über einen längeren Zeitraum sollte das Östradiol nicht ohne Progesteron angewendet werden!

Da Sie noch sehr jung für die WJ sind, was leider aber immer wieder vorkommt und bei Ihnen ja durch Hormonunters. dokumentiert ist, würde ich einen anderen Weg gehen und zur Einnahme eines sog. WJ-Kombi-Präp raten, welches 1 mg Östradiol enthält und 2 mg Dienogest. Nehmen Sie ein Dragee zum Abendbrot über 24 Tage; machen Sie dann 4 Tage Pause, in der es meist zu einer leichten Menstruation kommt, usw.

Wann war Ihre letzte Mens? Gewicht? Vit D, Knochendichte?

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23.04.2019, 14:10 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Meine letzte Mens war vor zwei Wochen, denn seit ich das Östrogengel nehme, kommt sie ja immerhin regelmäßi.

Davor kam sie mal regelmäßig, mal alle drei Monate und auch schon sechs Monate am Stück mal gar nicht.

Ich wiege bei 1,70m 58kg und einmal pro Woche nehme ich Dekristol 20000, die Knochendichte wurde bisher noch nie gemessen. Sollte ich das mal machen? 

Wie heißt denn das Kombipräparat, dass sie mir empfehlen würden? Meinen Sie, ich kann das mit einem Hämangiom in der Leber auch nehmen? Das ist eigentlich meine einzige Befürchtung. 

 Vielen Dank noch einmal und ganz herzliche Grüße.

 

Experte-Bohnet
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24.04.2019, 07:34 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Kombi-Präp würde dann nach der nächsten Mens eingenommen werden. Ich darf hier keine Namen nennen, aber ein Apotheker weiß das und kann auch sicherheitshalber wg. des H etwas heraus finden. Ich denke, es dürfte kein Problem sein.

Die Knochendichte sollte in jedem Fall dokumentiert wird, z.B. mit der DEXA-Methode; die Unters. muss bei Ihnen durch die Krkks. getragen werden!

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24.04.2019, 08:20 Uhr
Antwort

Vielen Dank :-)