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HET nach Teil Hysterektomie

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

12.07.2020 | 21:27 Uhr

Guten Tag!

Im Oktober 2019 wurde mir (45) in einer Not-OP die Gebärmutter mit einem 10 cm Myom entfernt.

Ich habe dort 4 Blutkonserven je 500ml bekommen sowie eine Eiseninfusion.Eierstöcke und Gebärmutterhals wurden erhalten, Eileiter entfernt. Von da an ging es mir zunächst körperlich später psychisch immer schlechter.

Auf meine Nachfrage hin, ob vielleicht meine Hormone durcheinander sind oder ich in die WJ gekommen bin, wurde mir von sämtlichen Ärzten gesagt, dies sei nicht möglich, weil ich die Eierstöcke noch habe.

Daraufhin began meine Odyssey durch mehrere psychiatrische Stationen  mit der Diagnose Depressionen mit derzeit schwerer Episode.

Ich nehme nun morgens 60 mg Cymbalta, abends 25 mg Quetiapin und 22,5 Mirtazapin.

In der derzeitigen Klinik traf ich nun endlich auf einen Oberarzt, der sofort einen Hormonstatus und Vitaminstatus bestimmen ließ.

Meine Werte sind:

Vitamin B 6          9      (9-27)

Vitamin B 12      395

Folsäure                3,8   (3,9-26,8)

Vitamin D               10

Schilddrüsenwerte wurden im März von einem Endokrinologen für gut befunden und auch ein Ultraschall der SD gemacht. Mein Vater und meine Schwester haben Hashimoto. Meine Untersuchung war o.B.

Die gynäkologische endokrinologische Blutuntersuchung wurde per US auf ca. den 5. Zyklustag gelegt.

Die Werte sind:

Progesteron  0,5 ng/ml

Testosteron        0,6  nmol/l

Östradiol E2   57,9 pg/ml

FSH          13,8

LH          4,1

AMH      unter 0,10

17 alpha OH Progesteron       0,9

Die Behandlung sieht noch folgendermaßen aus:

Substitution von Folsäure, B Vitaminen und Vitamin D

Abends 1 Hub Gynokadin und 1 Kapsel Utrogest 200mg

Das Gynokadin benutze ich seit knapp 10 Tagen (direkt ab dem Abend der Blutabnahme).

Das Utrogest erst seit gestern (Ergebnis der Blutuntersuchung war da).

Ist die HET so in Ordnung? Würde sich das auch positiv auf meine Depressionen auswirken?

Heute war ich extrem müde, hatte Magenschmerzen und etwas Kopfweh sowie leichte Übelkeit. Auch habe ich untypischerweise 12 Stunden geschlafen (vermutlich durch die 2 schlafanstoßenden AD und das Progesteron).

Ist das Utrogest nicht zu hoch dosiert? Nach meiner Recherche kann man es oral oder vaginal nehmen. Was wäre denn besser? 200mg wären dann vaginal zu viel, oder? 

Lässt die Müdigkeit denn nach ein paarTagen nach und ab wann spüre ich positive Wirkungen? Ich habe irgendwo gelesen, dass es erstmal zu einer Verschlechterung kommen kann, weil das Östrogen durch das Progesteron gesteigert wird.

Das sind jetzt sehr viele Fragen...Aber mir wurden durch die Ignoranz der Ärzte die letzten 8 Monate zur Qual gemacht und meine Kinder mussten auf ihre Mama verzichten.

Ganz, ganz lieben Dank für Ihre Hilfe.

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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13.07.2020, 07:35 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Hormonwerte weisen darauf hin, dass Ihre Eierstöcke noch nicht vollkommen erloschen sind. Aber die Erfahrung zeigt, dass nach einer solchen Operation die Durchblutung sich ändern kann und zumindest vorüberegehend eine unzureichende Versorgung mit Ö auftreten kann. Auch bei Frauen, welche nicht operiert sind, kommen in Ihrer Altersgruppe Zyklen mit sehr unterschiedlicher Qualität vor. Das niedrige AMH weist in jedem Falle darauf hin, dass mit einem weiteren deutlichen Nachlassen der Eierstockfunktion zu rechnen ist.

Von den Fachgesellschaften wird empfohlen, nach Entfernung der GBM ausschließlich Ö an zu wenden; so könnten Sie einen Hub Gel unmittelbar vor dem Schlafengehen auftragen; so wird der Tiefschlaf häufig verbessert. Dies würde ich Ihnen entsprechend den Leitlinien empfehlen!

Progesteron würde man allenfalls dann empfehlen, es vorübergehend ein zu nehmen, um eine Müdigkeit hervor zu rufen, welche ca. 1 Stunde nach dem Einnehmen einsetzt. Die übliche Dosis ist in der Tat 100 mg, wobei natürlich auch das Gewicht etc. zu berücksichtigen wäre. Hormonbestimmungen von Ö und Prog sind nicht zielführend!

Gewicht?

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13.07.2020, 07:52 Uhr
Antwort

Guten Morgen Herr Dr. Bohnet,

Vielen  Dank für Ihre schnelle Antwort.

Ich bin 1,68 m groß und wiege 72 kg.

Das Gynokadin schmiere ich seit 2 Wochen und komme damit gut zurecht.

Das Utrogest wurde so hoch verordnet, weil die Ärztin meinte, dass trotz dem niedrigen Östrogenspiegel das Progesteron zu niedrig ist (Östrogendominanz).

Experte-Bohnet
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13.07.2020, 08:41 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn Sie stärkeres Brustspannen etc. haben, könnten Sie das Prog natürlich vorübergehend einnehmen.