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HET ratsam?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

09.01.2020 | 14:04 Uhr

Lieber Herr Professor Bohnet,

ich bin 52, werde in diesem Jahr 53 und bin - gefühlt - seit Mitte 40 in den Wechseljahren. Allerdings habe ich noch eine recht regelmäßige Periode (manchmal mit leicht verkürzten Zyklen).

Seit einigen Jahren bemerke ich verschiedene Beschwerden und Symptome: Ich habe immer wieder Phasen mit Herzstolpern, das mich immer wieder beunruhigt. Dieses habe ich in der Vergangenheit bereits mehrfach kardiologisch abklären lassen, da war man der Meinung, dass die Stolperer im Rahmen sind und kein organisches Problem vorliegt. Darüberhinaus habe ich oft Muskel- und Gelenkschmerzen, empfinde eine Morgensteifigkeit. Meine Periode ist zwar ziemlich regelmäßig, wird aber immer anstrengender. Ich fühle mich tagelang wie "verkatert", von den Schmerzen ganz zu schweigen. Und natürlich bemerke ich, dass ich mehr Erholungspausen brauche. (Ich arbeite Vollzeit im Wissenschaftsbetrieb, was mir Freude macht, aber eben oft auch Stress bedeutet.)

Nun frage ich mich, ob mir eine HET helfen könnte? Ich bin grundsätzlich gesund, d.h., ich habe keine schweren Vorerkrankungen oder Dispositionen und nehme (außer ab und an Paracetamol) keine Medikamente. Meine Ernährung könnte allerdings ausgewogener sein und Bewegung tut ebenfalls not, das muss ich direkt dazu sagen.

Herzliche Grüße und alles Gute im neuen Jahr,
Carina

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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11.01.2020, 18:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Willkommen im Forum und ein stabiles Hormonjahr!

Die Symptome sind durchaus mit den WJ vereinbar! Auch wenn Sie noch weitgehend regelm. Zyklen haben, so ist die Qualität eingeschränkt und als erstes kommt es zum Progesteron-Mangel.

Deshalb könnten Sie zunächst ab ca. 12. Zyklustag abends 1 Std. vor dem Schlafengehen 1 Kaps mit 200 mg über 12 Tage einnehmen. Das Prog macht erfahrungsgemäß müde und fördert den Schlaf. - Wenn dann später keine Blutungen auftreten oder diese nur noch minimal sind, heißt es, dass Sie auch einen Östrogenmangel entwickelt haben. Dann sollte Östradiol z.B. mittels Gel vor dem Schlafengehen aufgetragen werden.

Gewicht? Vit D, Knochendichte?

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11.01.2020, 19:30 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Professor Bohnet,

vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Empfehlung. Eine Gelbkörperschwäche habe ich schon seit den 30ern und anfangs einige Jahre Agnus Castus genommen. Das funktioniert aber schon lange nicht mehr.  Ich kann es ja mal mit Ihrer Empfehlung probieren. Mein Frauenarzt hatte mir vor 2 Jahren Femoston verschrieben, womit es mir aber schlechter als besser ging. Evtl habe ich das Östrogen nicht gebraucht? 

Ich wiege 70 kg bei 1,60 m. Meinen Vitamin D -Status kenne ich nicht, nehme aber seit einer Woche wieder Dekristol 2000 täglich. Ist das in Ordnung so auf Verdacht? 

Herzliche Grüße und Ihnen ein schönes Wochenende! 

Carina 

 

 

Experte-Bohnet
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12.01.2020, 08:07 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Ac wirkt nicht! Das Fem ist zwar ein gutes Präp, aber wie Sie vermuten, brauchten Sie vermutlich zuvor kein Ö, sodass sich eine Ö-Dominanz herausbildete, die durchaus Ihre Symptome erklären.

Zwischen Herbst und Frühsommer sollte jede Frau tgl. 2000 E Vit D einnehmen: Auch sollte die Knochendichte gemessen sein, um zu sehen, wieviel K-Masse vorhanden ist!

Wünsche einen guten Therapieerfolg! Melden Sie sich ggf. gerne wieder!