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Haarausfall durch hohes DHT oder warum?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.04.2020 | 14:37 Uhr

Sehr geehrter Experte,

Bis 10.2017 Zyklus alle 28 Tage normal. Dann Ausbleiben der Regel für 6 Monate. In 2018 annährend regelmäßig. In 2019 hatte ich meinen Zyklus ca. 8 mal. Letzte Mens Beginn 28.12.19. Ich bin 52 J., 1,56 bei 55 kg. Viramin D nehme ich seit kurzem. SDW sind an der Grenze zu einer Überfunktion.

Am 17.01.20 Blut (20 Zyklustag): Östradiol kleiner als 20 pg/ml, Progesteron 0,42 ng/ml, FSH 122 mIU/ml, Testtosteron 21,9 ng/dl, SHBG 51 nmol/l, DHT 687 pg/nl, DHEAS 192 mikrogramm/dl.

Mein Hauptproblem sind mene Haare. Sie sind an den Schläfen und am Oberkopf so dünn geworden wie Babyhaar (keine lichten Stellen, Scheitel auch nicht breiter). Vermutlich also kein Haarausfall sondern nur extreme Abnahme der Haardicke..

Endokrinologe schlägt im Notfall Antiandrogene Behandlung vor, Gynäkologe Estreva mit Untrogestan um das Östrogen wieder hoch zu bekommen. Dann würden sich auch die Haare wieder bessern.

Wie sehe Sie das? Eigentlich habe ich viel zu viel Angst vor Hormonen, auch den bioidentischen. Sonst habe ich ziemlich viel zugenommen ohne mehr zu essen die letzten 5 Jahre (8 kg), gelegentlich Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, undichte Blase (beim Joggen, Niesen usw.).

Ist das Problem mit meinen Haaren in meinen zu hohen Werten der Nebenniere zu finden (DHT?) Muss ich damit rechnen, dass wenn ich nichts nehme an Hormonen, meine Haarwurzeln versieben werden über kurz oder lang? Die undichte Blase stört mich auch sehr. Insgesamt bin ich sehr jugendlich, sportlich und ernähre mich vernünftig (so gut wie keine verarbeiteten Lebensmittel).

Trotzdem schon immer Gesamtcholesterin hoch. Jetzt bei 240. Blutdruck früher niedrig, heute leicht erhöht 140/90 RR

Darf ich Sie um Ihren geschätzten Rat bitten? Danke im Voraus für Ihre Antwort.

Viele Grüße

Tatjana

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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04.04.2020, 08:19 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In den WJ kommt es eben zu diversen Verschiebungen der Hormone. In jedem Falle "puffern" Ö die männl. Hormone ab! Aus meiner Sicht ist es durchaus sinnvoll, die über jahrzehnte bewährte Standardtherapie mit so gut wie keinen NW durch zu führen, d.h. Ö-Gel in Kombination mit Prog. Aber das ist eben Ihre Entscheidung!

Ö verbessert das "gute", HDL-Cholesterol!

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04.04.2020, 16:14 Uhr
Kommentar

Guten Tag Herr Prof. Bohnet,

danke für Ihre schnelle Antwort.

Haben denn alle Frauen so hohes DHT zum Beginn der Wechseljahre? Es wird doch in den Nebennieren produziert. Liegt dort vielleicht eine Schwäche vor? Kann psychischer Streß (Scheidung) diesen Wert so hoch treiben? Mein Testosteron und SHGB sind die denn auch hoch? 

Ich hatte Endometriose. Muss ich davon ausgehen, dass diese durch die Bioidentischen Hormone wieder schmerzhaft aufflammt? Seit meine Wechseljahre gekommen sind geht es mir von meinen zyklusabhängigen Schmerzen im Bauchraum sehr viel besser!

Nehmen mehr Frauen zu oder ab unter bioidentischen Hormonen? Gibt es Erfahrungswerte diesbezüglich?

Freundliche Grüße

Tatjana

Experte-Bohnet
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05.04.2020, 10:57 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

DHT wird in der Haut selbst auch produziert! Das ist ein Problem!

Durch die Anwendung von Ö Gel lebt die Endometriose nicht auf.

Hormone führen nicht zur Gewichtszunahme!

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05.04.2020, 11:07 Uhr
Kommentar

Was halten Sie denn von einem Haarwasser mit Östrogen. Es gibt ja Apotheken, die solche Haarwässer herstellen. Mit 17-alpha-Estradiol. Angeblich soll es nur unwesentlich in den Blutkreislauf glangen. Dieses Östrogen soll bewirken, dass das DHT nicht an den Haarwurzelrezeptor andocken kann. Gleiches sollen Mittel für die Prostata bewirken (wie Kürbiskerne und Sägepalmextrakt). Können Sie das bestätigen?

Und noch ein grundsätzliche Frage: Haben denn alle Frauen so hohes DHT in den Wechseljahren? Mir wurde gesagt, wenn es kontinuierlich bei mir so angestiegen ist mit Einzug der Wecheseljahre wäre es erblich bedingt und nicht die Norm.

Wie gesagt, der Haarausfall ist mein eigentlicher Grund für die Überlegung der bioidentischen Hormone. Mit allen anderen Begleiterscheinungen könnte ich mich arrangieren.

Ich bin nicht gegen bioidentische Hormone, falls Sie das so aufgefasst haben.

 

Experte-Bohnet
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05.04.2020, 11:13 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, solche Haarwässer gibt es fertig. Ausprobieren! Das gilt auch für die Pflanzenextrakte. Dennoch würde ich als erstes die HT angehen!