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Hormonchaos mit 32 Jahren

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

29.03.2018 | 17:36 Uhr

Guten Tag,

für meine Fragen muss ich etwas weiter ausholen, versuche mich jedoch kurz zu fassen ;-) Also hier Eckdaten zu mir:

31 Jahre, 168cm, 58kg

- 2003: Chemotherapie aufgrund eines Hodgkin Lymphoms. 5mg "Orgametril" tgl.
- 11/2005: noch keine Blutung, Hormonstatus mäßig
- 02/2005: weiter noch keine Blutung. Start "Neo Eunomin". Am Ende der 7 tägigen Pillenpause alle paar Monate Hitzewallungen.
- 10/2016: Zwecks Kinderwunsch Pille abgesetzt. Zyklen: 27 – 74 – 28 – 53 Tage. Im sehr langen Zyklus auch mal Hitzewallungen.
- 04/2017: Hormonstatus - sehr mäßig, ab in die Kinderwunschklinik.
- 10/2017: hormoneller Stimulationsversuch zwecks IVF/ICSI, unter tgl 300 i.E Pergoveris entwickelt sich nur 1 Follikel links, rechts keine/kaum Aktivität. Gleichzeitig begannen heftige Wechseljahrbeschwerden. Kinderwunschklinik bricht Versuch ab und entlässt ohne weiteren Versuch, da keine Aussicht auf Erfolg. Hormonstatus noch schlechter. So fühlte ich mich auch.

- 12/2017: Start HET mit 2 Hub Gynokadingel / 200mg Famenita, beides durchgehend. Insgesamt gute Verträglichkeit, Beschwerden ließen nach 1 Woche nach. Immer wieder unregelmäßig (Zwischen-)blutungen.

- Nach 6 Wochen Reduktion auf 1 Hub / 200mg bei Gefühl der Überdosierung. Weiter unregelmäßie (Zwischen-)blutungen, aber auch mal genau 28 Tage zwischen 2 Blutungen. Gefühl "besser" eingestellt zu sein. Weder Überdosisgefühl noch Wechseljahrsbeschwerden.

Heute Vorsorge bei FÄ:
- Wir besprechen, auf zyklische Einnahme umzustellen: 14 Tage beides nehmen, dann 14 Tage nur Gynokadin (wenn ich das richtig behalten hab...), Änderung ab der nächsten Blutung. Damit fühle ich mich zumindest gedanklich noch wohler als mit der durchgehenden Einnahme, da das ja doch eher dem natürlichen Zyklus entspricht.
--> Was sagen sie dazu?

- Der Ultraschall zeigt tatsälich einen Folliel im rechten (eigentlich ja tief schlafenden!) Eierstock und eine sehr gut aufgebaute Schleimhaut. Nun mache ich mir natürlich doch nochmal Hoffnung auf eine spontane oder unterstützte Schwangerschaft.
--> Wie schätzen sie das ein? Ist das eine Reaktion auf die verabreichten Hormone oder kann sich ein Eierstock tatsächlich von alleine oder mit Hilfe der Hormone "erholen"?

Entschuldigen sie den langen Text. Im letzten Jahr war viel los, viel Auf und Ab Chaos. Dass ich mit 32 mitten in den Wechseljahren bin und ein lebenlang Hormone nehmen muss, muss ich wohl noch erst richtig verdauen. Ich fühle mich bei meiner Gynäkologin gut aufgehoben, aber eine 2. Meinung würde mich dennoch interessieren.

Vielen Dank und schöne Ostertage!

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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30.03.2018, 08:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Leider ist es so, dass die Eierstöcke sehr unter einer Chemotherapie leiden. Wie auch in den "normalen" WJ können einzelne Follikel verbleiben, welche dann irgendwann heranwachsen, weil das hohe FSH und LH sie stimulieren. Man geht davon aus, dass solche Follikel eine mindere Qualität haben und nicht zur SS führen; ss könnten Sie nur durch eine Eizellspende werden. Ein solches Vorgehen ist im Gegensatz z.B. in Spanien ind D verboten.

Die transdermale Hormonanwendung hat die geringsten NW, wenn überhaupt. Allerdings hängt das natürlich auch vom Alter ab. Da Sie noch jung sind, würde ich eine orale HT für erwägenswert halten, mit der Sie in eine gleichbleibende stabile Situation kommen. Blutungen brauchen Sie generell nicht!

Vit D, Knochendichte?

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30.03.2018, 11:50 Uhr
Antwort

Vielen Dank schonmal für ihre Einschätzung. Und das an Karfreitag!

Dass die Chemotherapie die Eierstöcke ordentlich schädigt war und ist mir bekannt. Das wusste ich immer und ich war darauf eingestellt, dass es a) schwierig werden könnte, schwanger zu werden und b) vorzeitige Wechseljahre eintreten können. Dass meine Eierstöcke aber so "plötzlich" gar nichts mehr tun hat mich schon schockiert.

Meine Gedanke der zyklischen Anwendung rührt nicht vom Gedanken her, dass ich Blutungen haben MÖCHTE. Die BRAUCHE ich sicher nicht. Von daher hatten wir uns zu Beginn auch für eine durchgehende Behandlung entschieden.

Abhängig vom Kinderwunsch - hat sich die Situation nun nicht verändert? 

Regelmäßiger werdende Blutungen...
Aktuell seit ca 2 Wochen wieder Brustspannen, das nach dem runterdosieren ganz weg war, ohne dass ich höher dosiert habe...
Follikelwachstum (mal unabhängig der Qualität)...

Macht es da nicht Sinn, sich dem Körper anzupassen und ihm "Normalität" durch die zyklische Anwendung zu geben?

Wieso sie eine orale Therapie nun einer transdermalen vorziehen habe ich nicht verstanden?

VIele Grüße und frohe Ostern

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30.03.2018, 11:54 Uhr
Antwort

Das habe ich vergessen:

Das waren meine Werte 05/2017

Zyklustag

3

12

24

Andostrandiol Glucorind

ng/ml

2,18

   

Anti-Müller-Hormon

ng/ml

0,09

   

DHEA-Sulfat

µg/dl

216,6

   

Estradiol

pg/ml

6,9

38

88,5

FSH

mIE/ml

25,5

   

LH

mIE/ml

18,3

32,7

 

Progesteron

ng/ml

0,26

0,14

0,39

Prolaktin

ng/ml

17

   

Testosteron

ng/ml

0,21

   

 

 

Das 07/2017:

Zyklustag

34

17-OHP basal

µg/l

1,24

Andostrendion

ng/ml

1,25

Anti-Müller-Hormon

ng/ml

0,11

bioverf. Testosteron

 

0,06

DHEA-Sulfat

µg/dl

247,9

Estradiol

pg/ml

210.6

FAI

 

1,21

FSH

mIE/ml

10,4

LH

mIE/ml

24,1

Progesteron

ng/ml

0,89

Prolaktin

ng/ml

18,2

SHBG

nmol/l

61,6

Testosteron

ng/ml

0,22

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vitamin D: 87,7

 

Das 10/2017 (unmittelbar vor der Stimulation in der KiWu-Klinik)

Zyklustag

34

17-OHP basal

µg/l

1,24

Andostrendion

ng/ml

1,25

Anti-Müller-Hormon

ng/ml

0,11

bioverf. Testosteron

 

0,06

DHEA-Sulfat

µg/dl

247,9

Estradiol

pg/ml

210.6

FAI

 

1,21

FSH

mIE/ml

10,4

LH

mIE/ml

24,1

Progesteron

ng/ml

0,89

Prolaktin

ng/ml

18,2

SHBG

nmol/l

61,6

Testosteron

ng/ml

0,22

 

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30.03.2018, 11:56 Uhr
Kommentar

Da habe ich falsch "kopiert", bitte entschuldigen sie!

 

Die letzten Werte 10/2017, unmittelbar vor der Stimu waren:

Zyklustag

3

Andostrendion

ng/ml

1,73

Anti-Müller-Hormon

ng/ml

0,02

bioverf. Testosteron

 

0,05

DHEA-Sulfat

µg/dl

238,1

Estradiol

pg/ml

23,2

FAI

 

0,91

FSH

mIE/ml

15,9

LH

mIE/ml

17,9

Progesteron

ng/ml

0,55

Prolaktin

ng/ml

12,8

SHBG

nmol/l

70,3

Testosteron

ng/ml

0,18

Experte-Bohnet
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31.03.2018, 07:48 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Eine gleichbleibende hormonelle Situation ist dem Auf und Ab vor zu ziehen! Das kann man nicht mit transdermalem Ö und Prog dauerhaft erreichen.

Die Werte zeigen, insbes. das FSH, dass eine Restaktivität der Eierstöcke verblieben ist.

Wie Sie weiter verfahren wollen, ist letztlich Ihre Entscheidung. Aus der Ferne kann ich nur Anregungen geben!

Schöne Ostern!