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Hormontest vor Behandlung mit Famenita und Gynokadin?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

08.06.2020 | 15:35 Uhr

Hallo, 

ich (50 Jahre) hätte eine Frage bzgl. meiner anstehenden Hormonersatztherapie. Ich habe bis vor 4 Monaten 2 Jahre lang femoston 1/10 genommen, wegen ständiger Blutungen und leichten Hitzewallungen. Dies hat gut geholfen, leider hatte ich extreme Probleme mit Scheidenpilzinfektionen und habe deshalb die HET abgesetzt nach Absprache mit meinem Gynäkologen. Heute denke ich, dass vermutlich auch (oder überwiegend) ein Estriolmangel daran schuld war - trotz HET. Mittlerweile nehme ich OEKOLP und habe nach Jahren endlich den Eindruck, dass meine Scheide wieder halbwegs ok ist.

Leider sind 4 Wochen nach Absetzen des femostons massive Wechseljahresbeschwerden zurück gekommen. Massive Hitzewallungen und Frierattacken, vor allem nachts, machen mir das Leben schwer. Ich schlafe sehr schlecht und bin auch sehr unausgeglichen und leicht depresssiv. Da es so nicht weiterging, bin ich wieder zu meinem Gynäkologen.

Er wollte mir femoston mini verschreiben. Da ich aber so viel über die bioidentische Hormontherapie gelesen habe, ließ ich mir Famenita 100 und Gynokadin verschreiben. Ich solle 2 mal täglich versuchen mind. insgesamt 100 mg Famenita zu nehmen. Eventuell Kapsel aufstechen und verstreichen, falls es aufgenommen wird und einen Hub Gynokadin nehmen. Einen Hormontest hielt mein Gyn für überflüssig, er wäre nicht unbedingt aussagekräftig.

Und nun zu meiner Frage: Kann ich mit den bioidentischen Hormonen beginnen (langsam einschleichen) oder muss - wie mir in den Gruppen bei facebook oft von behandelten Frauen geraten wird - ein Hormonstatus zwingend gemacht werden? Ich bin nun total verunsichert. Ich kenne meinen Frauenarzt schon seit 22 Jahren und habe volles Vertrauen in ihn, auf der anderen Seite wissen die Frauen, die diese Hormone nehmen aber auch, von was sie reden.

Es wäre schön, eine zweite Expertenmeinung darüber zu hören.

LG Laurinchen

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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08.06.2020, 21:11 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgurppe dürfte nur noch eine geringe Restaktivität der Eierstöcke vorhanden sein. Deshalb kann man durchaus eine Hormontherapie ohne "größere" Diagnostik beginnen.

Während das Östradiol gut durch die Haut geht, gilt dies nicht für Progesteron. Die Kapsel zu eröffnen und .... ist nicht sinnvoll! Also nehmen Sie eine Kaps. mit 200 mg Progesteron ca. 1 Std. vor dem Schlafengehen und tragen Sie einen Hub Gel unmittlebar vor dem Schlafen auf.

Unabhängig können Sie 2 x wö Östriol in die Scheide einbringen.

Gewicht?

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08.06.2020, 21:26 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Gewicht: 63,7 kg bei Körpergröße 1,57 m. Allerdings habe ich in den letzten 8 Wochen 7 kg durch Weight Watchers abgenommen, u.a. in in der Hoffnung, dass sich die Wechseljahresbeschwerden ein wenig abschwächen. Leider war das Gegenteil der Fall.

 

Laut Gyn soll ich insgesamt 100 mg Progesteron täglich nehmen. Möglichst schlucken, ja, aber ich mache mir Gedanken, um die kurze Halbwertzeit und frage mich, ob es nicht zwingend zweimal genommen werden muss. Notfalls morgens aufgetragen auf diverse Schleimhäute. Oder ist das nicht bei jeder Frau notwendig?

 

LG Laurinchen

Experte-Bohnet
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09.06.2020, 07:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es reicht wenn Sie eine Prog-Kaps abends einnehmen, ggf. auch mit 200 mg. Die Rezeptoren werden über einen langen Zeitraum besetzt, sodass eine einmalige Anwendung ausreichend ist!

Vergessen Sie den Unsinn mit dem Aufragen; ggf. können Sie auch abends eine Kaps in die Scheide einlegen!

Alles Gute!