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Kann es sein, dass man das nat. Progesteron nicht verträgt?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet

14.11.2012 | 19:24 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor. Bohnet,
seit einer Hysterektomie (Myome) vor fünf Jahren leide ich (53) an Stimmungsschwankungen, Angst- und Panikattacken, Schwindel, starker innerer Unruhe, Gewichtszunahme, Blutdruckschwankungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, starker Erschöpfung, Herzstolpern, etc..
Speicheltests haben ergeben, dass Östradiol, Progesteron und Testosteron niedrig sind. Die Östradiol/Prog.-Ratio beträgt 0,025 (Ref. 0,005). Es besteht wohl eine Östrogendominanz, der ich nun mit 1x1 Utrogest vaginal begegnen soll, da ich die transdermale Anwendung einer 3% Progesteroncreme nicht toleriert habe. Leider reagiere ich auf die kleinste Menge von Progesteron mit einer Symptomverschlimmerung - dick geschwollene Augen, Wasseransammlungen, Schwindel und vor allem eine Zunahme der Unruhe, Unsicherheit und Angst. Woher kommt solch eine paradoxe Reaktion? Ich bin mittlerweile recht verzweifelt, da sonst immer nur von den Wunderwirkungen" des nat. Progesterons zu lesen ist. Wie würden Sie die Situation beurteilen? Zu welchen weiteren Schritten würden Sie mir raten?

Schon jetzt herzlichen Dank für Ihren Rat, Ihre Zeit und Ihre Bereitschaft, sich mit meinen Fragen zu befassen
Mit den besten Grüßen
Kahama

Ps. Die Schilddrüse ist mir L-Thyroxin 75 gut eingestellt (lat. UF)

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Experte-Bohnet
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15.11.2012, 19:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich muss leider feststellen, dass die Speicheltests Unsinn sind! Sie haben nur Ihr Geld dafür ausgegeben!
In Ihrer Altersgruppe brauchen Sie Estrogene. Fangen Sie an abends vor dem Schlafengehen, ein bohnengroßes Stück Gel aufzutragen. Später kann man die Dosis dann erhöhen. Progesteron brauchen Sie gar nicht!!!
Ohne Behandlung gibt es in Ihrer Altersgruppe keine E-Dominanz!
Gewicht? Blutdruck? Vit D?
Bei Wassereinlagerung evtl. Spiro 50.
Schicken Sie ggf. die Ergebnisse der SD-Kontrollen.

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16.11.2012, 08:43 Uhr
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Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
habem sie herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Mein Gewicht beträgt zurzeit 69,5 kg (früher 59 kg) bei einer Größe von 174 cm; der Blutdruck war immer eher niedrig, schwankt aber zurzeit mit Spitzen bis zu 160/110 (ein paar Tage hoch, dann wieder o.k. - niedrig), Gesamtcholesterin zu hoch (275; HDL = 64 mg/dl; LDL 184 mg/dl), Triglyceride o.k., Vit. D- Supplementierung 10.000 E/Woche; Schliddrüsenwerte: TSH 1,19 µlU/ml, T3 3,15 pg/ml, T4 0,97 ng/ml bei Einnahme von L-Thyroxin 62,5 , daher jetzt Steigerung auf 75.

Ich werde versuchen ein Rezept für ein Estrogengel von meinem Gyn zu bekommen. Welches Präparat würden Sie in welcher Stärke empfehlen?

Mit den besten Grüßen
Kahama



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17.11.2012, 02:48 Uhr
Kommentar von Experte-Bohnet

Es gibt Gel in der Tube und im Spender; kein U'schied!
Ich denke, Sie sollten zumindest vorübergehend den BD leicht senken, z.B. 1/2 Tabl. Ramipril 5 / 25 am Morgen.
Abends die Blutfette leicht senken, z.B. 10 mg Pravastatin.

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18.11.2012, 17:32 Uhr
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Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
vielen Dank für Ihre Unterstützung!!

Ich habe noch eine Frage zur Östrogendominanz: Soweit ich verstanden habe, soll das Verhältnis von Östradiol/Prog. 1:200 sein. Kann es also sein, dass man einen Östradiolmangel aber dennoch eine Östrogendominanz hat, weil das. o.a. Verhältnis nicht stimmt - auch in meinem Alter?

Nochmals herzlichen Dank für alles!
Beste Grüße
Kahama

Experte-Bohnet
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19.11.2012, 03:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wo kein oder wenig E, auch keine E-Dominanz!

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28.11.2012, 14:47 Uhr
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Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
auf die Gefahr hin, dass ich Ihnen auf die Nerven gehe, nach langem Zögern doch noch eine Frage.
Inzwischen hat mir mein Gyn das Gynokadin-Gel verordnet, was ich allerdings bisher nicht angewendet habe. Da ich wieder einige Bluthochdruckattacken hatte, war ich auch bei meiner HÄ. Diese verschrieb mir - im Hinblick auf meine Angstproblematik - einen niedrig dosierten Betablocker zur Blutdrucksenkung (2,5 mg Bisoprolol) und riet mir das GynGel nicht zu benutzen. Schon eine viertel Tablette des BB senkt meinen Puls auf 50 und darunter, den Blutdruck nur unwesentlich - also habe ich den BB wieder abgesetzt. Unabhängig von den Blutdruckschwankungen habe ich seit 1,5 Wochen Brustschmerzen, "Heulstimmung", Schwindel und vermehrte Ängste aber auch Reizbarkeit - doch zuviel E? Zuwenig P? Ich weiß gar nichts mehr. Kann ich das Gynokadin-Gel anwenden trotz des schwankenden Blutdrucks?
(Werte Speicheltest 10/12: Östradiol 1,9 pg/ml; Ref. Postmenopause: 3,2; Follikelph. 0,2-10,4, Lutealph. 0,8-10,8; Progesteron 76 pg/ml; Ref. Postmeno: 10-50, Follikel: 50-100, Luteal: 100-450; durch Hystrektomie habe ich keinen erkennbaren Zyklus mehr)
Danke für Ihre Geduld!
Beste Grüß
eKahama

Experte-Bohnet
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29.11.2012, 18:14 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Gerade weil Sie auch BD-Schwankungen haben, sollten Sie das Gel anwenden! Tragen Sie abends vor dem Schlafengehen ein ca. bohnengr. Stück auf!

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29.11.2012, 18:33 Uhr
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Ich werde es versuchen!
Tausend Dank für Ihre Hilfe!
Viele Grüß
eKahama

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30.11.2012, 16:34 Uhr
Kommentar von Experte-Bohnet

gern geschehen! Schönes WE!

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02.12.2012, 11:57 Uhr
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Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
ich nun schon wieder. Ich habe jetzt an drei Abenden vor dem Schlafengehen erst ein bohnengroßes Stück, dann etwas weniger Gynokadingel aufgetragen. Ich konnte daraufhin wunderbar schlafen! Das erste Mal seit ewigen Zeiten!!! Morgens ist áuch die Unruhe nicht mehr ganz so ausgeprägt. Allerdings treten Wassereinlagerungen auf : geschwollenes Gesicht, dicke Hände, Brustspannen und ich fühle mich "benebelt". Es ist fast so, wie nach der P-Gabe. Mein Gyn sagte, wenn Brustspannen auftritt, sei es ein Zeichen von zuviel E. Sollte ich das Gel weiter reduzieren? Ganz absetzen? Weiternehmen und sehen, was geschieht?
Ich wünschte die Sache wäre einfacher.
Viele Grüße aus dem verschneiten Oberhessen!
Kahama

Experte-Bohnet
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03.12.2012, 07:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Besorgen Sie sich Spiro 50 (tgl. 1) zum Entwässern.

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03.12.2012, 07:51 Uhr
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Guten Morgen!
Danke für Ihre Antwort!
Einen schönen Tag!
K.

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20.12.2012, 08:25 Uhr
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Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
nun benutze ich das Gynokadin Gel seit ca. 3 Wochen (etwas weniger als 1/2 Hub) . Die anfänglichen starken Wassereinlagerungen haben sich reduziert. Allerdings bemerke ich eine Zunahme der inneren Unruhe, des Schwindels und damit der Ängstlichkeit. Außerdem hatte ich eine heftigste Migräne und seither immer leichte Kopfschmerzen. Der Blutdruck hatte sich auf normale Werte eingependelt (110/76) - bis auf gestern Abend: plötzlich wieder 160/100 mit Herzklopfen und Herzrasen. Dieses Herzrasen begleitete mich die ganze Nachr hindurch und wurde nach Anwendung des E-Gels heftiger so dass an Schlaf nicht zu denken war. Nehme ich zuviel oder zuwenig E-Gel? Eine gefäßerweiternde Wirkung tritt nach ca. 20 Minuten ein (schöne warme Füße!), d.h. auch weniger al 1/2 Hub hat eine Wirkung. Könnten diese Symptome mit der SD zusammenhängen? Blockiert E nicht eher die Wirkung der SD-Hormone? Heute morgen habe ich erst einmal das Euthyrox nicht genommen, da es mit dem Anfluten des L-Thyroxins bei mir sowieso zunächst zu Herzrasen kommt.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Einschätzung und wünsche Ihnen eine schöne restliche Adventszeit, Fohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!!
Mit besten Grüßen
Kahama

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20.12.2012, 08:31 Uhr
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Ps: Oder kann es sein, dass durch das E-Gel das Tavor nicht mehr richtig wirkt?