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L-Thyroxin absetzen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

02.03.2018 | 23:26 Uhr

Guten Tag,

ich habe eine Frage bzgl. meiner Schilddrüsenunterfunktion. Diese wurde vor 5 Jahren festgestellt. Ich habe seit dem massive Probleme mit der Einstellung und es geht mir eigentlich kontinuierlich schlechter. Meine Fragen wären: Kann eine Unerfunktion auch nur vorübergehend bestehen? Ich habe als damals alles anfing, die Pille abgesetzt. Mein TSH ging etwas hoch. Daraufhin wurde ich gleich mit 100 LT eingestellt. Seitdem wechselnde Dosen und im Moment seit kurzem eine starke Reduzierung in kleinen Schritten auf 62,5 mcg. Seitdem geht es mir etwas besser, keine Blutdruckentgleisungen mehr. Meine Schilddrüse ist mit 7 ml zwar relativ klein, aber ich habe kein Hashimoto, keine Antikörper. Keine veränderte Struktur im Ultraschall sichtbar. Ich weiss nicht, ob meine Schilddrüse schon immer so klein war, ich habe nur einen TSH von dem Jahr 2010, als ich noch keine Medikation hatte: 1,47.
Ich hatte mehrere Absetzversuche, diese waren aber immer in großen Dosen oder gleich komplett weglassen des L-Thyroxins. Daraufhin ist mein TSH immer wieder angestiegen. Aber die Frage ist, ist das nicht normal, wenn die Schilddrüse mit einem extrem suppremierten TSH mit L-Thyroxin plötzlich keine Hormone mehr von aussen bekommt?
ICh habe nun die Hoffnung, das L-Thyroxin ausschleichen zu können. Mir kommt es so vor, als würde meine eigene noch funktionierende Schilddrüse gegen das L-Thyroxin ankämpfen, bzw. ständig versuchen, die Hormone richtig zu regeln, sodass es mir zwangsläufig schlecht gehen muss. Ich reagier schon massiv auf kleinste Dosisänderungen. Ich muss meine Haare täglich waschen, da sie sehr schnell fetten. Ich habe zwar keine Gewichtsabnahme oder das typische Symptom wie Durchfall bei eine Überfunktion, aber eine Überdosierung wäre ja auch nur ähnlich, richtig? Der Schwindel und die Konzentrationstörungen stören mich momentan am meisten. Einige Stunden nach der Tabletteneinnahme geht mein Ruhepuls hoch und mir ist sehr warm, danach gegen nachmittag fällt das eher ab und mir ist kalt und der Puls niedrig. Könnte es sein, dass meine Schilddrüse vielleicht nochmals runterfährt, wenn die Konzentration des L-Thyroxin am höchsten ist, sozusagen als Schutz?

Ich würde mich über jede Hilfe und jeden Hinweis freuen, ich hätte so gerne mein Leben zurück!

Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe.

Liebe Grüße

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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09.03.2018, 08:16 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das hört sich sehr gut an! Alles Gute und erstmal schönen Frühling!

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21.03.2018, 20:26 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Bohnet,

ich habe jetzt meine neuen Werte. Der TSH 1,88 (0,3-2,5) fT4 18,8 (12-22) fT3 3,59 (3,1-6,8).
Ist das normal, dass der TSH so steigt, nach Dosisreduktion von 88 auf 62,5 LT? Und hätten Sie eine Idee warum der fT4 immer nocht recht hoch ist und der fT3 Wert aber doch sinkt?

Bevor ich die Werte hatte, hab ich schon auf 50 gesenkt, also vor ca. 2 Wochen. Insgesamt merke ich noch keine großen Unterschiede, nur die brennenden Muskleschmerzen sind geblieben :-/ Ansonsten fühle ich mich zur Zeit etwas müder, aber das kann genauso am schlechten Schlaf liegen.

Es heisst ja immer, dass der fT3 Wert der Wert ist, der zählt, weil im Körper aktiv wirkt. Stimmt das denn so? Und warum baut sich wohl der Speicher doch recht langsam ab, obwohl der TSH schon wieder steigt?

Ich muss allerdings dazu sagen, die Blutentnahme war um 14 Uhr nachmittags. Die andren Werte waren vormittags ohne Nahrung, nur Kaffee. Beide ohne LT.

Vielleicht können Sie mir noch einen TIpp geben diesbezüglich. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße und vorab herzlichen Dank.

Experte-Bohnet
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22.03.2018, 06:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihre SD-Werte sind jetzt völlig normal! Das L-T hat eine lange Halbwerts-zeit, d.h. es dauert einige Wochen, bis sich ein neues Gleichgewicht einstellt. Nie die Dosis verändern, bevor man Werte hat!!! Das bringt alles durcheinander! Das T3 wirkt nur einige wenige Stunden und wird vom Körper laufend aus dem T4 gebildet. Insofern ist die Blutunters. nur eine Momentaufnahme! Außerdem schwanken durch die Bestimmungsmethode die Werte durchaus um 20%!  Eine weitere Kontrolle halte ich nicht vor 3 - 6 Mon. notwendig, zumal sie auch nicht bes. aussagefähig wäre! Alles Gute und nen entspannten Frühling!

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22.03.2018, 11:25 Uhr
Antwort

Vielen Dank, das macht mir Mut!

Ich weiss eigentlich ,dass man die Dosis nicht so einfach ändern sollte, aber ich hatte die Hoffnung, dass die Muskelschmerzen dann etwas schneller zurück gehen bzw. de Kopfdruck/Ohrendruck. Aber ich habe nichts vor der Blutentnahme verändert, erst danach. Nur habe ich die Ergebnisse leider erst 2 Wochen später bekommen. Da war ich wieder etwas ungeduldig. Aber die Empfehlung auf 50 mcg war jetzt auch vom Endokrinologen so. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich Ausschleichen möchte. Sein erster Vorschlag war, ganz Abzusetzen und nach ca. 2 Wochen zu schaun, was passiert, da eine gesunde Schilddrüse dann wohl selbst wieder funktionieren würde.  Ich hab ihm dann meine schlechten Erfahungen damit mitgeteilt und er hat kein Problem damit, wenn wir es so machen, wie wir es hier schon besprochen haben. Meine nächste BE ist in 8 Wochen. Das heisst mit den jetzt schon 2 Wochen andere Einnahme, wäre ich auf 10 Wochen. Dann kann ich diese Werte wahrscheinlich gar nicht verwenden,um weiter zu redzuieren?

Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und einen schönen Frühling, der hoffenltich bald auch hier ankommt.