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Probleme in der Postmenopause

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.09.2016 | 18:21 Uhr

Hallo Herr Prof. Bohnet,

ich bin 57 Jahre alt, 168 cm groß und wiege 57 kg. Ich bin sportlich. Duch eine Autoimmunerkrankung bin ich schon seit 12 Jahren in den WJ. D..h. mit 45 hatte ich meine Periode. Da ich schwere Wechseljahrsprobleme hatte, vor allem psychischer Art wie Schlafstörungen, Gereiztheit begann ich eine HET - so wenig wie möglich, da sich Hormone eigentlich nicht mit der autoimmunerkrankung vertragen. Progesteron habe ich nach mehreren Versuchen nicht vertragen. Also ein Pflaster fem 7 25 dazu 3/4 Tabl. Gestagen (Chlormadion). Alles ging relativ gut, bis vor 2 Jahren. Eigentlich müsste ich ja wirklich durch sein, durch die WJ, aber plötzlich nehmen Phasen der Schlaflosigkeit und Gereiztheit zu, manchmal mit Herzrasen und depressiven Phasen. Es dauert einige Wochen und dann ist der Spuk vorbei und alles ist wieder gut. Meist half es, wenn ich das Östrogen mit Gynokadin Gel etwas erhöhte (Verordnung vom Frauenarzt).

Jetzt gibt es eine neue Variante. Ich schlafe wieder nicht (seit 3 Wochen), selbst mit Schlaftabletten nicht. habe Herzrasen und bin hyperaktiv und wenn ich das Östrogen erhöhe dann wird alles noch schlimmer (als würde ich psychisch platzen). Mhhh. Kann es sein, dass ich zuviel Östrogen abbekomme? JETZT mit 57 !!!! Habe vom Hausarzt Opipramol bekommen, aber das hilft mir auch nicht. Haben Sie eine Erklärung und einen Rat? 

 

Viele Grüße

urle

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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05.09.2016, 07:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgruppe werden keine Eierstockshormone gebildet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Beschwerden hormonabh. sind, es sei denn, Sie haben immer wieder Ö-Gel angewendet (!?) und sind dann in einen  Entzug gekommen.

Ich kann auch nicht nach vollziehen, dass Sie Hormone nicht vertragen haben, welche Sie selbst mindestens 25 Jahre produziert haben. Aber das ist ja wohl jetzt nicht mehr wichtig, zumal in Ihrem Alter keine Hormonbehandlung mehr aufgenommen werden soll.

Allerdings halte ich sehr viel von Pflanzenöstrogenen, welche über die Nahrung aufgenommen werden können, z.B. Soja-Produkte, Brokkoli etc. Auch sollten Sie mindestens 1 L grünen Tee pro Tag trinken; er enthält Anti-Oxidantien usw.

Gibt es in der Fam. Depressionen?

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05.09.2016, 10:45 Uhr
Antwort

Hallo Herr Prof. Bohnet,

 

nein, es gibt keine Depressionen in der Familie. Ich habe von Progesteron nur sehr schlecht geschlafen und ein Nesselfieber bekommen. Habe die 100 mg in allen Formen genommen - geschluckt, vaginal und zum Schluss gecremt. Deswegen ist mein FA auvh synthetisches Gestagen umgestiegen. (vor ca 6 Jahren). Glücklich bin ich damit auch nicht. Sollte ich noch einmal ein Wechselversuch starten)

Aber zur Zeit geht es mir wirklich schlecht. Kein Schlaf, starke Unruhe, Herzklopfen, irre werden. 

Ja, ich habe im letzten Jahr zusätzlich zu dem Pflaster 25 mg einen 1/4 hub Gel genommen. war das falsch?

Es wird ja keine Hornonbehandlung aufgenommen, sondern eine seit 10 Jahren bestehende vielleicht verändert. Was würden Sie denn jetzt an meiner Stelle machen (sorry, dass ich so nerve)

Viele Grüße

Experte-Bohnet
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06.09.2016, 07:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Untersch. Dosierungen "nach Gefühl" sind schlecht! Man muss eine stabile Situation anstreben!

Ein halber Hub Ö-Gel vor dem Schlafengehen, was den Tiefschlaf fördert; ein Kaps. Prog. mit 100 mg zum Abendbrot, da es müde macht oder alternativ auch vor dem Schlafengehen mit einem Milchprodukt!

Sollte sich innerhalb von 4-6 Wo keine Besserung eintreten, dann sind die Beschwerden nicht hormonabhängig!