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Progesteroncreme

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet

11.03.2013 | 20:55 Uhr

Ich werde demnächst 49 und habe seit etwa drei Jahren schwache, kurze Blutungen und verkürzte Zyklen; seit zwei Jahren ca. dreimal im Jahr auch Zwischenblutungen. TSH und FSH normal. Dazu trockenere Haut, dünnere Haare, unerwünschter Haarwuchs im Gesicht, gelegentliche Hitzewallungen, Nachtschweiss gelegentlich nur kurz vor der Periode. Ständig wechselnde Ovarialzysten (1 - 3 bis 3 cm)und nun auch Zysten in der Brust, die kommen und gehen und überwacht werden. (Meine Mutter starb mit 49 an Brustkrebs, daher werde ich engmaschig untersucht.)

Seit November wurde mir eine 6%ige transdermale bioidentische Progesteroncreme verschrieben, seither ist meine Periode wieder etwas regelmässiger und etwas stärker und drei Zysten sind verschwunden (aber es ist auch eine neue entstanden.) Was halten Sie davon - sollte ich mittlerweile die Dosierung drosseln und hat die Creme eine schützende oder möglicherweise eine schädigende Wirkung in meiner Situation?
Sollte ich zusätzlich noch Mönchspfeffer nehmen und wäre das unbedenklich?

Herzliche Grüße aus Kanada.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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12.03.2013, 07:10 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Hi fellow Canadian!
Sie sind in den WJ! FSH normal hin oder her! Prog-Creme hilft da nicht!
Sie brauchen vorübergehend ein Kombinationspräp, z.B. Prempro (obwohl es nicht mein Favorit ist, aber ich kenne keine Alternative).
Nehmen Sie 1 Tabl. zum Abendbrot über 24 Tage und machen dann 4 Tage Pause, in der meist eine leichte Abbruchblutung kommt.
Später, nach einigen Monaten, Estratgel plus Prog.
Derzeit (noch winterliche Grüße) aus HH.

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12.03.2013, 14:58 Uhr
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Wie sehen Sie die Risiken bezüglich der Brustkrebsvorbelastung? Ist es in dieser Hinsicht besser, gar nichts zu nehmen, oder könnten bestimmte Hormone sogar eine schützende Wirkung haben? Meine Beschwerden sind einfach nur lästig, nicht schlimm, so dass ich nur das Allernötigste tun möchte. Danke für Ihr kompetente Hilfe - die Temperaturen in HH sind heute wohl dieselben wie in Toronto.

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12.03.2013, 15:00 Uhr
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Kommentar meiner Ärztin hier war übrigens: "Das Einzige, was bei Ihren Beschwerden helfen könnte, ist die Pille". Sehen Sie das genauso?( Meine Mutter hatte nicht nur Brustkrebs, sondern durch die Pille der ersten Generation mit 34 einen Schlaganfall, deshalb möchte ich davon nichts wissen ...)

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12.03.2013, 16:51 Uhr
Kommentar

natürlich kannst du zusätzlich z.B. noch Agnolyt nehmen. die progeteroncreme könnte zu hoch dosiert sein. meistens gibt man nur eine 3proz creme. Wenn man zuviel nimmt dann wandelt sich das progestron in Östradiol um. du solltest einen Hormonspeicheltest machen lassen. Östradiol sollte im verhältnis zum progesteron 1 zu 200-300 sein.
progesteron schützt vor Krebs.
vom Kombipräparat würde ich dir abraten. das sind künstliche hormone - krebsgefahr steigt. Deine Ärztin hat keine Ahnung - wie viele andere auch nicht.

Experte-Bohnet
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13.03.2013, 07:57 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es gibt große Statistiken wonach die Einnahme von WJ-Präps. bis zu 5 Jahren das Brustkrebsrisiko nicht erhöhen! Aber solange würde ich es auch gar nicht empfehlen, allenfalls um 1 (-2) Jahre. Dann wechsel auf Estragel in Kombination mit Progesterone-Kaps. Für diese Behandlung wurde durch eine sehr große französiche Studie belegt, dass das Risiko über ca. 10 Jahre nicht ansteigt!
Ich weiß, es ist schwierig, den Benefit und das Risiko abzuschätzen, aber im Vordergrund muss auch Wohlbefinden stehen! Voraussetzung hierfür ist ein erholsamer Schlaf und den fördern E bei abendlicher Anwendung.

Experte-Bohnet
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13.03.2013, 07:58 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Pille ist wirklich nicht geeignet!

Experte-Bohnet
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13.03.2013, 08:00 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Den Kommentar von Chamba kann ich nicht für gut heißen!!!
Aber so ist das, in einem öffentlichen Forum!

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13.03.2013, 16:06 Uhr
Kommentar

Vielen Dank, Dr. Bohnet. Nun weiss ich wenigstens schon einmal, was ich *nicht* tun sollte. Die Verunsicherung ist bei Frauen mit erblicher Vorbelastung schon sehr gross, und Wechseljahrsbeschwerden, die nicht erheblich sind, sind ja keine Krankheit, so dass eine eventuelle Behandlung eine echte Gratwanderung ist. Hier in Kanada wird man überhaupt erst dann zum Frauenarzt überwiesen, wenn man ernsthaft krank ist, und Informationen von Allgemeinmedizinern in diesem Bereich sind sehr lückenhaft (komischerweise besonders die von Ärztinnen über 50, ist mir aufgefallen.)

Gibt es eigentlich irgendetwas Risikoarmes, was meiner andauernden Zystenbildung vorbeugen könnte?

Herzliche Grüße aus dem kalten Toronto!