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Schmierblutung bei HET

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

26.12.2017 | 18:08 Uhr

Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

ich bin 61 Jahre alt, 60 kg schwer und Okt.2010 wurde rechter Eierstock/Eileiter wegen Zyste und Dez. 2016 linker Eierstock/Eileiter wegen Zyste operativ entfernt. GM habe ich noch mit verkalktem Myom.

Meine letzte Regel hatte ich 2007, danach Schmierblutungen, 2008 Abrasio und dann Ruhe. Allerdings traten dann vermehrt nach und nach körperliche Probleme auf, die erst mit OP 2016 mit fehlenden Hormonen in Zusammenhang gebracht wurden. Ich nehme ½ Ramipril 2,5mg;  ½ L-Thyrox Jod 50/150 und tgl Vit. D 2000.

Anfang Nov. 2017 habe ich nun mit einer HET begonnen, morgens ¼ bis ½ Hub Gynokadin 0,6mg/g Gel und eine Weichkapsel Famenita 100mg vaginal abends vorm Zubettgehen. Danach ging es mir schlagartig so gut wie viele Jahre nicht, worüber ich sehr glücklich bin. Lediglich ein Ziehen in den Brüsten und im Unterleib waren anfangs unerwünschte Nebenwirkungen, die abgeschwächt noch vorhanden sind. Doch Ende Nov bekam ich dann Schmierblutungen mit Kopfschmerzen, wie zu Zeiten meiner Regelblutungen. Ich rief meinen Gyn an und er empfahl abends zwei Famenita vaginal einzunehmen. Da hörte auch die Schmierblutung auf, aber nach weiteren drei Wochen (wie nach erstem Rhythmus) kamen die Schmierblutungen mit Kopfschmerzen wieder. Die Kopfschmerzen dauerten drei Tage, jetzt fühle ich mich wieder so richtig gut, nur die Schmierblutungen habe ich nun schon den neunten Tag. Das beunruhigt mich. Mein Gyn hat Urlaub bis zum 08.01.2018 und ich bin ratlos?

Wieder nur eine Famenita oder noch weniger Gynokadin nehmen??? Oder braucht alles seine Zeit???

Über einen Rat wäre ich Ihnen sehr verbunden.

Vielen lieben Dank und ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Neue Jahr 2018 mit viel Gesundheit und Zufriedenheit.

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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24.02.2018, 02:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn die GBM-SchH unter 4 mm ist, offensichtlich!? dann kann keine Ö-Dominanz bestehen! Versuchen Sie es nochmals mit ca. 1/2 Gel vor dem Schlafengehen und einer Prog-Kaps. zum Abendbrot kontinuierlich.

Evtl. kommt alternativ ein sog. Kombipflaster in Betracht.

Natürlich können Sie auch ganz mit dem Hormonen aufhören, insbes. wenn die Knochendichte ok ist und Sie keine wesentl. Beschwerden mehr haben.

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25.02.2018, 16:49 Uhr
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Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wieviel mm die GBM-SchH beim US war, weiß ich nicht. Mein Dok wollte wegen der Dauerminiblutungen allerdings jetzt auch das Gyn von ¼ auf ½ erhöhen. Doch das hatten wir ja gesenkt, weil ich starkes Ziehen in den Brüsten (eine Körbchengröße größer) und Ziehen im Unterleib (wie zu Zeiten meiner Regel) und diese Dauerblutungen hatte. Deshalb waren wir auf ¼ Hub Gyn und 2 Famenita gegangen. Am 13.02. hat er mir nun wegen der Dauerminiblutungen vorgeschlagen, das Gyn ganz abzusetzen und nur 2 Fam zu nehmen. Es blutet weiter und wie schon geschrieben, fühle ich mich nicht fit und tgl Blutungen usw geht nicht. Eine Frage, was blutet da und warum hört es nicht wieder von allein auf? Ich habe schon lange ein verkalktes Myom, eher nicht die Ursache meint der Dok.

Ich bin jetzt soweit, dass ich alles absetze, um zu wissen, wie es mir ohne HET geht und vor allem, dass die Blutungen weggehen. Ist ein Kombipflaster auch naturidentisch? Die KD und Vit D lasse ich jetzt messen.

Viele Grüße aus Niederbayern und Danke….

 

Experte-Bohnet
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26.02.2018, 14:19 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es ist einfach aus der Ferne schwierig, dies alles zu beurteilen, zumal schon versch, Dosierungen ausprobiert wurden! Pflaster enthält auch das körpereigene Östradiol, allerdings eine geringe Menge an einem Gestagen, was auch in Pillenpräps, aber wesentlich höher dosiert, enthalten ist.

In Ihrer Altersgruppe sollte man nach Absetzen der Hormone aber nicht wieder anfangen!

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01.03.2018, 12:03 Uhr
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Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich möchte noch einmal auf Ihren letzten Satz eingehen…“in meinem Alter…….“ Leider bin ich erst im Alter von 61 Jahren von meinem Frauenarzt auf die Möglichkeit meine Beschwerden mit Hormonen zu lindern, gekommen. Da war ich schon 10 Jahre ohne Regel, hatte allerdings Beschwerden, die keiner zuordnen konnte…wie massive Schlafstörungen, ständiges Erschöpftsein,  trockene Schleimhäute (besonders Nase und Augen), Blasenbeschwerden, Darmprobleme, Gelenkschmerzen….Erst im November 2017 dann habe ich mit der HET begonnen. Und ich fühlte mich so wohl wie sehr lange nicht. Stellt sich mir jetzt die Frage….zu spät begonnen oder hätte ich mehr Geduld haben müssen? Aber ständig Blutungen und Kopfschmerzen sind auch nicht gut. Die Nebenwirkungen werden wohl der Grund dafür sein, dass man im fortgeschrittenen Alter nicht mehr mit einer HET beginnt, oder? Welche Möglichkeit gibt es jetzt für mich? Mir haben ja nun verschiedene Ärzte verstärkt angeraten, besonders nach der letzten Eierstocks-OP (Ende 2016) Hormone zu nehmen, da ich ja beide Eierstöcke raus habe. Am 02.02.18 hatten Sie mir auch geraten, ohne Eierstöcke wegen der Organalterung Hormone zu nehmen. Gibt es evtl eine Möglichkeit mit Rotklee, Soja…usw was zu tun? Ich habe jetzt seit einer Woche nun auch die Famenita abgesetzt(also keine Hormone mehr) Blutungen und Kopfschmerzen sind weg und das ganze Dilemma beginnt wieder von vorn, schlafe schlecht, trockene Schleimhäute usw….Ich bin deshalb so traurig, weil ich ja nun sicher bin, dass die Hormone schon Wunder bewirken und ich nun zu alt dafür bin.

Vielen Dank und einen schönen Tag für Sie…. 

Experte-Bohnet
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02.03.2018, 08:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nun, das ist nicht meine "Erfindung"; Experten haben die Leitlinien zur Therapie heraus gegeben. - Es ist schade, dass Sie bzw. Ihre Ärzte nicht früher auf die Idee gekommen sind, dass Sie WJ-Beschwerden haben! 

Wie gesagt, bevor Sie nun die Flinte ins Korn werfen, noch ein Versuch mit niedrigst dosiertem Kombipflaster. - In der Tat ist es sinnvoll, grunds. über die Nahrung Pflanzenöstrogene auf zu nehmen, d.h. Soja-Produkte, mindestens 1 L grünen Tee pro Tag, Brokkoli u.a. Aber Ihr Körper muss auch erst lernen, solche Stoffe auf zu schließen.

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02.03.2018, 11:21 Uhr
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Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

vielen Dank für die netten und aufmunternden Zeilen. Aufgeben will ich, auch dank Ihrer sehr hilfreichen Antworten und Ratschläge, nicht. Ich werde mit meinem Dok das Kombipflaster besprechen und schon jetzt beginnen  über die Nahrung Pflanzenöstrogene zu mir zu nehmen. Grünen Tee mag ich eh gern. Ich möchte einfach nichts unversucht lassen.

Im Zuge meiner Eierstocks-OP hatte ich einen erhöhten Alpha-Fetaprotein-Wert von 11.1 IU/ml, der auch bei der letzten Blutkontrolle nicht im Normbereich (bis 5.8) liegt. Was bedeutet das für mich? Ich musste jetzt daraufhin zur Oberbauchsonographie, dort konnte  aufgrund von Luft nicht alles eingesehen werden.

Vielen Dank und viele Grüße aus dem sonnigen Niederbayern

Experte-Bohnet
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03.03.2018, 08:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dem muss man sicher nachgehen! Warum wurde der Wert überhaupt zum ersten Mal gemessen. - Bei solchen seltenen Befunden geht es, ohne dass ich die Pferde scheu machen will, auch etwas Bösärtiges aus zu schließen. - Manchmal werden solche Messungen "gedankenlos" angefordert und machen dann ein juristisches Problem.

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03.03.2018, 10:55 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

 im Nov.2016 im Zuge der Krebsvorsorge wurde die Zyste 6,8x4,6x6,3  am Eierstock entdeckt und es wurde sofort ein Mulislice-CT mit Kontrastmittel des gesamten Abdomen gemacht und das Blut wurde untersucht, u.a. das AFP…mir wurde der Verdacht auf Eierstockkrebs gestellt, deshalb habe der Entfernung des zweiten Eierstocks auch gleich zugestimmt. Der AFP lag im Dez 2016 bei 10.9 IU/ml und gleich nach der OP lag der Wert bei 9.6 IU/ml. Im August 2017 war er dann bei 10.8., so bekam ich dann die Oberbauch-Sonographie mit der Antwort…nicht alles wegen Luft einsehbar, soweit alles i.O. bis auf kleine Zysten in Leber und Milz. Empfehlung evtl einer Darmspiegelung (2012 hatte ich eine ohne Befund).  Stuhlunregelmäßigkeiten mit Bauchschmerzen habe ich schon viele Jahre. Dann drängte ich im Sept 2017 wieder auf eine Kontrolle…und nun liegt er schon bei 11.1 IU/ml, müsste doch eigentlich sinken?  Mein Frauenarzt möchte  diesen Wert wieder im März kontrollieren.  Ich bin beunruhigt und weiß nicht, an welchen Arzt ich mich wenden soll??? Können die Blutungen während der HET auch damit zusammen hängen? Verkalktes Myom?                       Vielen Dank und viele Grüße…