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Soll ich HET mit Gynokodin beginnen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.04.2018 | 10:18 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet, ich bin 56Jahre alt, habe bisher nochkeine Hormone gegen WSbeschwerden genommen. 2008 wurde mir die Gebärmutter wegen Myomen entfernt, der Gebärmutterhalses ist aber erhalten geblieben , genauso die Eierstöcke. Letztes Jahr wurde mir eine Pseudozyste aus der Brust entfernt. Meine Beschwerden sind zittern bis zum Schweißausbruch, dann frieren, innere Anspannung, wobei ich meine Klitoris dann spüre. Ich schwitze auch nachts , kann aber mittlerweile wieder besser schlafen. Insgesamt bin ich sehr stark erschöpft. Vor sechs Jahren hieß es, ich sei ganz am Anfang der Wechseljahre,  jetzt sind meine Werte wie folgt:LH 34,64; FSH 119,33; Estradiol 29 pg/ml; Progesteron 0,2ng/ml; Prolaktin 5,8ng/ml;Testosteron 0,4 ng/ml AMH kleiner 0,02 ng/ml; DHEAS 261,5 yg/dl;17-OHP1,07 ng/ml; SHBG 60,20 nmol/l, FAI 2,3 und Androstendion 1,2ng/ml. Die Schildrüsenwerte wurden trotz knotiger Strukur in der Endokrinologie für gut befunden. Ich habe aber einen starken Biotinmangel 93pg/ml und Vitamin DMangel 23 , die Vitamine B1 und B2 und K sind am unteren Ende der Skala. Kann ich jetzt durch die Nutzung von Gynokodin meine Beschwerden verbessern? Verschiebe ich die Probleme damit nur in die Zukunft ?Wie groß ist das Risiko für Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs ?Meine Tante (85) ist gerade an Unterleibskrebs gestorben.Reicht es eventuell die B-Vitamine wieder aufzufüllen? Wie groß ist die Chance, dass sich die Beschwerden in diesem Jahr von allein auf ein erträgliches Maß regulieren? Bis Februar letzten Jahres hatte ich 6 Jahre auch viel Stress, deshalb habe ich die Beschwerden bisher darauf geschoben, aber das ist jetzt Geschichte. In der Pubertät hatte ich auch sehr starke Probleme und habe ca 3 Jahre Hormone genommen, dann war alles gut.

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Experte-Bohnet
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05.04.2018, 07:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nach den Leitlinien können Sie noch mit Hormonen beginnen, aber wenn Sei so lange ohne ausgekommen sind, frage ich mich, warum Sie jetzt noch beginnen wollen. Es gild die Regel, je später frau beginnt, desto größer evtl. NW! Die Beschwerden sind sicherlich typisch für WJ. Warum  hat Ihr FA nicht schon vorher mit Ihnen gesprochen oder haben Sie eine Hormontherapie abgelehnt?

Meine Güte, ich wundere mich, was da alles Unnötiges im Labor untersucht wurde! In Ihrer Altersgruppe ist doch klar, dass die Eierstöcke erloschen sind usw.!

Ein Vit D-Spiegel von 20 reicht aus, um den Knochen zu erhalten, was aber schon sehr wichtig ist, da ein Ö-Mangel grunds. die Osteoporose begünstigt.  Wurde denn die Knochendichte gemessen.

Gewicht?

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05.04.2018, 12:58 Uhr
Antwort

Hallo Herr Prof.Bohnet,um Ihre Fragen zu beantworten:. Ich habe bereits vor sechs Jahren angefangen , jedes Jahr nach einer HET nachzufragen, aber meine Frauenärztin hielt das nicht für notwendig und meine Hausärztin hat alles auf den heftigen Stress (jahrelangePflege der Mutter ,Trauer, Haussanierung usw bei voller Berufstätigkeit als Single )geschoben und empfiehlt mir psychologische Betreung. Das tut Sie im Übrigen immer noch mit den Worten,Sie waere auch im Wechsel und hätte gar keine Beschwerden.Als ich im Herbst letzten Jahres gar nicht mehr konnte, habe ich alles bei einer Endokronologin durchchecken lassen. Heraus kamen die Wechseljahre und eine knotige Schilddrüse. Im Grunde helfe ich mir bisher selber auf die Füße zusammen mit einer Heilpraktikerin, die sich auch im Wechsel befindet  und einem Osteopathen.Ein Gespräch mit einer Psychologin hat mir bestätigt, dass ich keine Depression habe. Ich würde nun gerne die Erschöpfung recht bald überstanden haben, da ich jetzt sozusagen den Rücken frei habe für die schönen Dinge des Lebens. Aus Ihren Ausführungen habe ich entnommen, dass ich mich in der Endphase der Beschwerden befinde und das lässt mich auf bessere Tage hoffen. Ich bin zur Zeit in der beruflichen Wiedereingliederung bis Mitte Mai. Ich möchte gerne wieder mit dem Krafttraining beginnen, traue mich aber wegen der vorhandenen Schwaeche noch nicht so richtig daran.Mein Gewicht ist 64kg bei 1,54 m Größe. Zugenommen habe ich, als ich wegen der Myome die Cerazette genommen habe vor ca 10 Jahren, die mich aber nicht vor der OP bewahrt hat.

Freundliche Gruesse

Experte-Bohnet
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06.04.2018, 07:28 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Oh ha! Da würde ich mich fragen, ob ich ärztlich gut beraten bin!

Aufgrund des Hintergrundes würde ich raten, dass Sie abends vor dem Schlafengehen einen halben Hub Östrogen Gel auftragen  und zum Abendbrot ein Progesteron-Kaps mit 100 mg. Sie brauchen allerdings einen Arzt vor Ort, welcher das mitträgt bzw. verordnet.

Über die Nahrung könnten Sie Pflanzenöstrogene aufnehmen, z.B. durch Soja-Produkte, Brokkoli, Mung-Bohnen, Gerste- und Roggenflocken zum Müsli, mindestens 1 L grünen Tee pro Tag.

Kontrolle von Vit D und Knochendichte!