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Utrogest Umstellung auf oral

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

24.02.2019 | 03:35 Uhr

Hallo Dr. Bohnet, 

Ich bin 54 Jahre alt (160 cm/55 kg) und seit ca. 3 Jahren in Postmenopause. Ich nahm lange Zeit Famenita 200 vaginal und einen Hub Gynokadin vor dem Schlafengehen. Es ging mir damit gut. Ab und an, nicht sehr oft, hatte ich Schmierblutungen, die nach wenigen Tagen Einnahmepause und der so herbeigeführten Abbruchblutung verschwanden. Zuletzt hatte ich es jetzt im Januar, davor im Juli 2018. Nach 9 Tagen Pause war wieder alles gut.

Vor einer Woche war ich bei meiner FÄ, die mir daraufhin dazu riet, das Utrogest 200 (hab ich Anfang Jan. in der Apo anstatt Famenita bekommen) oral einzunehmen, um so den Blutungen besser entgegenwirken zu können. Lt. des Ultraschallbildes war die Gebärmutterschleimhaut dünn. Alles soweit unauffällig und einwandfrei. Ein Hormontest würde lt. meiner FÄ nichts bringen, daher wurde keiner gemacht. Vit. D, Knochendichte - unbekannt. Schilddrüse kg. HÄ -OK.

Mein Problem ist, dass es mir seit der Umstellung auf die orale Einnahme schlechter geht. Ich hatte sehr starke Schwindelanfälle und enorme Müdigkeit direkt nach der Utrogesteinnahme. Daher nehme ich es jetzt nur noch direkt, bevor ich ins Bett gehe. Aber noch schlimmer ist, dass ich nun nicht mehr durchschlafen kann. Ich werde nachts von einer Hitzewallung wach und kann dann nur schlecht wieder einschlafen.

Woran liegt es und was kann helfen, es wieder in die richtigen Bahnen zu lenken? Ich gehe regelmäßig zum Sport (Cardio- und Krafttraining), trinke sehr selten Alkohol und nur wenig Kaffee, habe keinen außergewöhnlichen Stress und keine besonderen Sorgen. Nichts, was mir nachts den Schlaf rauben dürfte. Wenn es nicht besser wird, soll ich die Utrogest Kapseln wieder vaginal einnehmen? Ist die Progesteronabgabe oral stärker als vaginal? Entsteht dadurch ein Ungleichgewicht zw. Progesteron und Östrogen?

Schöne Grüße

Marzena (schlaflos im Sauerland)

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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24.02.2019, 17:28 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Eigentlich gilt die Regel, wenn alles gut läuft, wie es ja bei Ihnen offensichtlich war, sollte man nichts ändern.

Durch die Einnahme von Progesteron kommt in der Tat eine teilweise starke Müdigkeit zustande, welche vielen Frauen beim Einschlafen hilft. Die Anwendung von Ö Gel vor dem Schlafengehen fördert den Tiefschlaf. Warum Sie anders reagieren, kann ich nicht sagen, aber die Erfahrung zeigt, dass wir alle Individualisten sind! - Ich würde vorschlagen, dass Sie zu Ihrer früherigen Anwendungsweise zurück gehen!

Knochendichte und Vit D sollten schon kontrolliert werden, damit Ihre derzeitige Knochendichte dokumentiert ist; sie könnte gut, aber auch weniger gut sein! Das gleiche gilt für die Vit D-Versorgung, bes. im Winter!

Gewicht?

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24.02.2019, 22:08 Uhr
Kommentar

Hallo Dr. Bohnet, 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Ich wiege 55 kg.

Meine FÄ meinte, ich soll die Utrogest Kapseln oral statt vaginal einnehmen, weil das angeblich die Blutungen, die ich nicht allzu oft hatte, ganz verhindern würde. Oral wäre lt. ihr die Progesteronaufnahme intensiver. Stimmt das?

Ich habe das Gefühl, dass sich durch diese Einnahmeänderung die Balance zw. Progesteron und Östrogen geändert hat. Vllt brauche ich nun mehr Gynokadin? Wenn es nicht besser wird, kehre ich zu meiner bereits bewährten Metode zurück und nehme das Utrogest wieder vaginal ein. In der Hoffnung, dass sich alles wieder einpendelt. Oder ist es zu gefährlich, wenn 1-2 Mal im Jahr die Blutung kommt?

Ich werde bei der nächsten Kontrolle meine FÄ bitten, die Knochendichte und das Vit. D bestimmen zu lassen. Dass man aber auch um alles selbst bitten muss...

Schöne Grüße aus dem Sauerland

Experte-Bohnet
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25.02.2019, 01:03 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Eigentlich wird über die Scheidenschleimhaut das Prog besser, wenn auch langsamer aufgenommen und es wird vor allem langsamer verstoffwechselt. Beim Schlucken geht das Hormon sofort in die Leber, wo es verstoffwechselt wird. Eigentlich ist bei der Dosierung dennoch nicht mit einem Ungleichgewicht zu rechnen, aber .... Gehen Sie doch wirklich zu Ihrem ersten Anwendungsschema zurück.

Rufen Sie in der Praxis an, wie das mit der Knochendichte und mit Vit gehandhabt wird. Melden Sie sich ggf. gerne wieder!

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25.02.2019, 06:56 Uhr
Antwort

Vielen Dank Dr. Bohnet, das mache ich. 

Experte-Bohnet
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26.02.2019, 01:00 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

ok! Lassen Sie nicht locker!