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Utrogest in der Postmenopause

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

25.06.2018 | 12:22 Uhr

Hallo, ich bin im Moment etwas verunsichert. Ich bin 54 und in der Postmenopause. Ich hatte bereits vor 2 Jahren eine Episode mit massivem Haarausfall. Damals habe ich etwas über Östrogendominanz gelesen und konnte meinen FA überreden, mir Utrogest zu verschreiben (er wollte nur ein Yams-Gel verschreiben, das bei mir aber bis jetzt nur 0 Wirkung zeigte). Nach einer Woche vaginaler Anwendung von Utrogest 100 mg war mein Problem gelöst. Danach hatte ich zwei Jahre Ruhe. Ich merke zwar, dass ich dauernd innerlich angespannt bin, zu Depressionen neige und nachts schlecht schlafe, ansonsten habe ich aber keine unangenehmen Anwandlungen wie Hitzewallungen oder ähnliches.

Jetzt nach 2 Jahren geht das wieder los mit dem Haarausfall. Habe Hormonstatus machen lassen:

Testo 0,18 ng/ml

Prog  11,91 ng/ml

E2 14,9 pg/ml

FSH 39,3 mUI/ml

Eisen, Ferritin, VitD und Schilddrüsenwerte alle ok. Der FA hat mir jetzt ein Östrogen-Haarwasser aufgeschrieben. Seit ein paar Tagen nehme ich abends wieder eine Utrogest (ich weiss, Selbstexperimente :-X) und habe festgestellt, dass ich darauf super schlafe und deutlich besser drauf bin. Ich meine auch, dass die Haare weniger ausfallen. Deshalb meine Frage: kann ich Progesteron anwenden, obwohl ich so niedriges Östrogen habe? Oder gibt es eine Art "natürliches" Östrogen zu nehmen? Eigentlich möchte ich kein Östrogen. Ich habe in der Zeit des Wechsels öfter mal mit Soja-Medizin aus der Drogerie experimentiert. Da sind mir dann nach kurzer Zeit die Brüste angeschwollen und ich habe wieder Blutungen bekommen. Das brauch ich nun wirklich nicht mehr. Ich bin etwas ratlos. Wie lange kann ich Utrogest verwenden, ohne schädliches zu bewirken? Oder kann ich auf ein Yams-Präparat umsteigen? Ich möchte, wenn möglich, keine HET.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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26.06.2018, 02:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Meine Güte, was ist das denn für ein Arzt?! Sie sollen wohl alles selber bezahlen?!

Sie haben einen absoluten Östrogenmangel und ohne Ihnen Angst machen zu wollen, fördert das die Osteoporose-Entstehung. Sie sollten einen Hub Östrogen Gel vor dem Schlafengehen auftragen und eine Kaps. Prog. anwenden!

Gewicht? Knochendichtemessung?

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26.06.2018, 11:26 Uhr
Kommentar

Ist es denn nicht normal, in der Postmenopause so niedrige Östrogenwerte zu haben? <20 pg/ml.

Ich bin 1,58 groß und wiege 47 kg, mache regelmäßig sport und fühle mich körperlich einigermaßen fit. Libido hab ich keine mehr, vermisse ich aber auch nicht, hab mich ja schon fortgepflanzt. Bei mir stehen jetzt andere Themen im Vordergrund. Ich habe Angst vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (familiäre Häufung) und scheue daher eine Hormon-Ersatz-Therapie..

Experte-Bohnet
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27.06.2018, 04:29 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, man kann einen absoluten Ö-Mangel als "normal" ansehen. Aber so kommt es zur frühzeitigen Organ-alterung. Geringe Mengen Ö über die Haut schützen das Herz-Kreislauf-System! Wie sind Ihre Werte für HDL-, LDL-Cholesterol? Lipoprotein a weist auf ein fam. Risiko hin!

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04.07.2018, 08:27 Uhr
Antwort

Vielen Dank für den Rat. Leider habe ich bis jetzt keinen Arzt gefunden, der hierfür aufgeschlossen ist. Es gibt nur eine Naturheilpraxis und eine Frauenärztin, die natürliche Hormone propagieren, diese aber nur nach Rimkus, d.h. mit  teuren Kapseln, die speziell angemischt werden. Eine Frage habe ich auch noch: ich muss gestehen, dass ich schon seit einem Jahr Östriol-Salbe für das Gesicht nehme und recht zufrieden bin. Bin z.Zt. bei der 3.Tube (es gibt Länder in Europa, da kann man die rezeptfrei in der Apotheke kaufen) Könnte es sein, dass das evtl. auch systemisch wirkt und u.U. eine Art Östrogen-Dominanz verursacht, was wiederum erklären würden, weshalb mein Haarausfall nach 3 x Utrogest weg war? Östriol ist zwar schwächer wirksam, aber es wird ja grundsätzlich nie mitbestimmt.. Eigentlich war ich bis jetzt zufrieden mit meinem Gynäkologen gewesen. Er ist halt der Meinung, dass auch nätürliches Östrogen das Brustkrebsrisiko erhöht. Alles, was ich bis jetzt gelesen habe, war sehr emotional entweder die eine oder die andere Position vehement verteidigend (also entweder natürliche Hormone = gut, künstliche schlecht oder auch die natürlichen = schlecht, Abzocke, Hokus-Pokus). Je mehr man darüber liest, desto verunsicherter wird man und wird genötigt, sich auf eine der beiden Seiten zu stellen %)

Experte-Bohnet
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05.07.2018, 01:27 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Östriol wird nur während einer SS im Mutterkuchen hergestellt. Früher gab´s Plazentubex Creme mit etwas Ö3. Es hat keine Wirkung auf GBM, Knochen, allenfalls auf die Scheidenschleimhaut.

Wie kann ein FA kategorisch sagen, dass die Anwendung von Ö das Brustkrebsrisiko erhöht; diese Angstmache ist ungerechtfertigt! Da kann ich nicht einverstanden sein! - Aber es ist alleine Ihre Entscheidung ..... Die R-Kaps. sind wissenschaftlich nicht untersucht und die Fachgesellschaften lehnen eine solche Therapie ab.

Vit D, Knochendichte?