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keine Hilfe vom Frauenarzt und Endokrinologen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

28.03.2018 | 14:03 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bohnet,

ich bin 47 Jahre alt und wiege 95 Kilo bei 1,68 m Körpergröße. Dass das zu viel ist, weiß ich selber ;O)

Im Oktober 2017 hatte ich auf einmal eine hypertensive Entgleisung mit Werten bis zu 250/108 mmHG. Deswegen war ich dann auch im KKH. Leider konnte man da nichts finden und da man mir eine Vielzahl an Medikamenten eingeflößt hat, damals 11 Stück an der Zahl, hatte ich dann auch noch eine Unverträglichkeit, aus der sich eine Panikstörung ergab. Mein Blutdruck war ziemlich renitent und dann auf einmal war er wieder im normalen Wert, dass konnte sich die Ärztin im KKH nicht erklären. Bis heute ist die Ursache nicht geklärt und ich nehme gerade mal noch 2 Blutdruckmittel in den mittleren Dosierungen und mein Blutdruck sinkt weiter. Metoprolol 47,5 mg 1-0-1 und Valsartan 160 mg 1-0-0

Ab diesem Tag hat sich allerdings alles verändert, wie es scheint, kamen die Wechseljahre mit einem Schlag bei mir an. Ich hatte alle Nebenwirkungen die man nur haben kann. Massive Schlafstörungen, Angst, Panik, Unruhe, nichts essen können, nicht sitzen können, Schweißattacken, Weinkrämpfe usw. am liebsten wäre ich in der Zeit Tod umgefallen. Wenn ich schon mal schlafen konnte, dann bin ich stündlich aus dem Schlaf geschreckt. Kurzum ich war mehr als fertig.

Als mein Frauenarzt wieder aus dem Urlaub zurück war, bin ich zum ihm. Er hat mir eine Überweisung für den Psychiater gegeben und Estreva Gel. Ich sollte 4 Hübe früh oder abends nehmen und falls es in einer Woche nicht hilft, dann noch einmal 4 Hübe - also 4-0-4.

Da ich es abends nicht richtig vertragen hatte, hatte dann so ein Kribbeln auf den Beinen, habe ich es morgens/mittags versucht und da ging es gut. 4-0-0 Dosierung beibehalten bis Jan. 2018 à dann langsam reduziert.

Zeitgleich war ich auch beim Psychiater, dieser hat dann auch die Panikstörung herausgefunden. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt fast 8-mal die Notaufnahme aufgesucht hatte, da ich dachte ich würde sterben, Blutdruckentgleisungen inkl. Brennen in der Brust usw., war ich froh endlich zu wissen, um was es sich handelt - sprich das ich keinen Knall habe.

Hier habe ich dann Doxepin für die Nacht 50 mg und Sertralin 75 mg morgens verschrieben bekommen, dass ist die momentane Dosis, wurde selbstverständlich langsam eingeschlichen.

Ich habe alles brav genommen, denn ich wollte nur das es mir besser geht. Selbstverständlich haben mich alle vor dem Östrogen gewarnt - da schlecht. Das tat meiner Psyche nicht wirklich gut, aber was soll's. Somit habe ich aber bei jeder Anwendung ein schlechtes Gewissen.

Nach 3 Wochen ging es mir endlich besser und dieses Jahr entschied ich mich, das Östrogen zu minimieren. Immer alle 4 Wochen einen Hub weniger. Als ich bei einem Hub angekommen war, hatte ich nach 3 Tagen wieder schlimme Symptome. Also wieder auf 3 Hübe erhöht (am 25.03.18), denn da hatte ich keine Absetzsymptome. Schon bei 2 Hüben war ich für meine Umwelt nicht tragbar, da übel gelaunt und ungeduldig.

Am 24.11.2017 stellte man auch noch fest, dass ich Hashimoto habe und seitdem versuche ich einen Arzt zu finden der mir helfen kann. Leider ohne Erfolgt, so gut wie alle nehmen keine Patienten mehr auf.

Mein Frauenarzt hat bis jetzt nicht einmal meine Blutwerte bestimmt und als ich ihn darauf angesprochen habe, dass meine Hausärztin ihm einen schönen Gruß ausrichten lässt, ohne Progesteron würde es nicht gehen, da hat er gesagt: Was geht das denn die an. Die Hormonwerte im Blut könne man bei einer Frau nicht bestimmen, da die eh ständig schwanken, dass wäre rausgeworfenes Geld. Und man würde ja bei mir sehen, dass ich mehr Psychopharmaka brauche (da bin ich im Übrigen optimal eingestellt und meine Therapeuten und Psychiaterin sind spitze - ein Segen) und dann soll ich eben noch 4 Hübe Östrogen nehmen. Progesteron wäre quatsch und würde nur extreme Nebenwirkungen machen.

Außerdem soll ich froh sein, dass ich nicht 1850 lebe, denn da wären ja alle Frauen vor dem Erreichen des 45. Lebensjahr gestorben und da hätte es die Probleme auch nicht gegeben. Es wäre schön, wenn ich mich jetzt endlich mal darüber freuen würde, dass die Frauen heute Älter werden und dann müsse man das halt ertragen. Punkt!

Ich habe ihm auch erzählt, dass ich durch das Östrogen zunehme wie verrückt und meine Brust extrem gewachsen ist (habe von Haus aus schon viel zu viel) und ich ständig Schmierblutungen habe (ununterbrochen). Meine Regel bekomme ich alle 2 Monate und dann für 2,5 Wochen so stark, dass ich das Haus nicht verlassen kann. Ich hatte das Gefühl, ich bekomme sie immer dann, wenn ich das Östrogen Gel runterdosiert habe.

Darauf meinte er: Einen Tod stirbt man immer und sehen sie, sie bekommen ja ihre Regel, also brauchen sie auch kein Progesteron.

Beim Endokrinologen war ich auch, als ich ihm meine Tabletten aufgezählt habe, hat er mich nur angeschaut, als ob ich eine Meise habe. Nicht einmal die Schilddrüsenwerte hat er komplett bestimmt, geschweige denn Östrogen usw. obwohl er es mir versprochen hatte. In seinen Augen anscheinend, zu der Verrückten immer ja sagen. Im Arztbrief stand dann nur, meine Psychopharmaka müssten angepasst werden.

Seitdem bin ich verzweifelt am Suchen nach einem Frauenarzt, der sich auskennt usw. Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Können Sie mir raten, wie ich weiter vorgehen soll? Das ich diese Leistungen beim Arzt inkl. Blutbild selber zahlen muss, ist mir schon bewusst, darum geht es auch nicht.

Im Moment kann ich auch wieder nicht so gut und schnell einschlafen, trotz Doxepin. Soll ich liebe wieder 4 Hübe von dem Östradiol nehmen?

Natürliches Progesteron welches und in welcher Dosierung??? Oder nicht?

Blutwerte:

11.10.2017 - Östradiol 170 pg/ml (bis hier kam die Regelblutung zum letzten Mal regelmäßig und diese war am 11.10. ca. 1,5 Wochen her)

24.11.2017 - Nuklearmedizin

FT3: 4,4

FT4: 11,0

TSH basal: 0,56

Anti-TPO: 81,5

Schildrüse nicht vergrößert, Struma Grad 0, echoarmes Schallmuster --> Hashimoto Diagnose

07.02.2018 - Endokrinologe

Aldosteron: 61 pg/ml

Renin: 12 pg/ml

Cortisol: 4,3 µg/dl

TSH: 1,3 mU/ml

fT4: 0,98 ng/dl

... mehr hat er nicht bestimmt.

Aldosteron sollte auch während eines Klinikaufenthaltes getestet werden, mit diesem Salztest (im Nov. 2017). Leider war dieser unbrauchbar, da die Guten, das Serum nicht eingefroren haben.

Fest steht aber, dass ich nach 1 ½ Beutel einen Kreislaufzusammenbruch hatte und der Versuch eine gute halbe Stunde eher abgebrochen werden musste. Mir war wie umkippen, alles hat sich gedreht, kreidebleich war ich und dass im Liegen. Auch ist der Blutdruck mit einem Mal angestiegen.

Wie würden Sie weiter vorgehen. Haben Sie vielleicht eine Idee in Bezug auf meinen "Zustand"?

Immer wenn die Symptome wiederkommen, bekomme ich Panik, da dies wirklich eine fruchtbare Zeit war.

Welche Blutwerte soll ich bestimmen lassen – wenn ich dies selber zahle.

Im Voraus besten Dank und viele Grüße

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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29.03.2018, 07:43 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ach Du meine Güte! Das ist ja alles wirr! Sie sollten sich da nicht alleine auf Medis verlassen, sondern müssen auch selbst etwas tun!

Natürlich sind Sie in den WJ, aber 4 Hübe Gel ist nicht zu verantworten! Die Leitlinien der Fachgesellschaften sehen in Ihrem Falle nur die Anwendung von Progesteron vor und zwar 2 - 300 mg. Lassen Sie das Gel weg, da es zur Steigerung des ohnehin bereits erhöhten Thrombose-Risikos führt. Metoprolol steigert indirekt das Gewicht! also besser ne höhere Dosis des Sartan aber mit Entwässerung mit mindestens 12,5 mg HCT. Auch Spiro 50, 2 Tabl. wäre zus. günstig, da es in Richtung Prog. wirkt.

Doxepin und ... ist Ok.

Essen Sie strikt nur 3 x, möglichst nur schwer aufschließbare KH, z.B. morgens ein Gemisch aus Hafer- Gerste- Flocken mit frischem Obst bzw. bes. gut sind (gefrorene) Heidelbeeren usw. Also überhaupt keine Zwischenmahlzeiten, wozu auch Obst, Säfte und vor allem gesüßte Getränke gehören. Am WE möglichst nur 2 Mahlzeiten, nichts nach 18.00

Die Darmbakterien können durch Propion verbessert werden, damit der Stoffwechsel sich verbessert!

Auch mindestens 4000 E Vit D bis Ende Mai!

Denken Sie über eine Magenverkleinerung nach bzw. sprechen Sie darüber mit Ärzten vor Ort!