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Vorzeitige Menopause

Wechseljahre mit 35: Symptome und Therapie

Vom "mittleren Alter" sind Sie noch weit entfernt, trotzdem bleibt plötzlich die Regelblutung aus? Manchmal bekommen bereits Frauen unter 40 die Diagnose vorzeitige Wechseljahre. Was sich dahinter verbirgt und welche Konsequenze die frühe Menopause hat.

Frau in Wechseljahren
iStock

Irgendwann ist es bei jeder Frau so weit: Die Eierstöcke stellen ihre Funktion ein, weshalb die Sexualhormone Östrogen und Progesteron nicht mehr ausreichend gebildet werden. Dieser natürliche Vorgang im Rahmen der Wechseljahre beginnt in der Regel zwischen 40 und 50 Jahren.

Natürliche Helfer in den Wechseljahren

Bei einigen Frauen zeigen sich erste Symptome aber bereits vor dem 40. Lebensjahr. Experten sprechen in diesem Fall von vorzeitigen Wechseljahren, der prämaturen Menopause oder dem Klimakterium praecox. Schätzungen zufolge ist bei den 30-Jährigen circa eine von 1.000 Frauen betroffen, bei den 40-Jährigen etwa eine von 100.

Wechseljahre mit 35: Bei Symptomen zum Arzt

Treten bei jüngeren Frauen Symptome auf, die denen der Wechseljahre gleichen, sollten die Betroffenen einen Gynäkologen aufsuchen. Er kann anhand der Hormonspiegel im Blut und einer Knochendichtemessung bestimmen, ob es sich tatsächlich um einen vorzeitigen Eintritt der Wechseljahre handelt oder ob eine andere Störung vorliegt.

Typisch sind neben dem Ausbleiben der Regelblutung Beschwerden wie Hitzewallungen, plötzliche Schweißausbrüche, trockene Schleimhäute, eine trockene Scheide und dadurch verursacht Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie psychische Verstimmungen bis hin zu Depressionen. Allerdings treten diese Symptome nicht immer auf – oftmals ist es erst das Ausbleiben der Schwangerschaft trotz wiederholter Versuche, das die betroffenen Frauen zum Gynäkologen führt.

Ursachen für Wechseljahre unter 40

Einen einheitlichen Grund für das vorzeitige Aussetzen der Eierstockfunktion ist nicht bekannt. Oftmals muss der Arzt den betroffenen Frauen den Grund für ihre Erkrankung schuldig bleiben, weil sich dieser anhand der Befunde nicht feststellen lässt. Eindeutiger hingegen ist die Situation bei Frauen, die sich beispielsweise aufgrund einer Krebserkrankung einer Chemo-, Hormon- oder Strahlentherapie unterziehen oder die Entfernung beider Eierstöcke vornehmen lassen mussten. Diese Behandlungen können vorübergehend oder dauerhaft zum Eintreten der Menopause und daher den Wechseljahren mit 35 oder 40 führen.

Was gegen Wechseljahres-Blues hilft

Hormone bei frühen Wechseljahren sinnvoll

Die natürlichen Wechseljahre sind keine Krankheit im eigentlichen Sinne und werden deshalb in der Regel nur dann behandelt, wenn sich die betroffenen Frauen durch die Beschwerden stark beeinträchtigt fühlen. Kommen junge Frauen in die Wechseljahre ist das anders. Sie sollten nach Meinung von Experten immer eine Hormonersatztherapie erhalten. Grund dafür ist der drohende Knochendichteverlust, der zur Osteoporose mit einem erhöhten Knochenbruchrisiko führt. Es wird vermutet, dass bedingt durch den Östrogenmangel der Abbau der Knochenmasse bereits nach wenigen Monaten beginnt und sich - unbehandelt - unvermindert fortsetzt.

Hat der Knochenabbau bereits eingesetzt, kann ein Hormonausgleich meist nicht mehr zur vollständigen Wiederherstellung des Knochens führen. Dem Knochendichteverlust sollte deshalb durch einen rechtzeitigen Beginn der Hormonersatztherapie vorgebeugt werden. Vermutlich kann der Hormonausgleich – vor allem bei Zufuhr über die Haut – auch vor Herzkreislauferkrankungen schützen, die ebenfalls durch anhaltenden Östrogenmangel begünstigt werden.

Verhütung immer noch ein Thema

Frauen, die von vorzeitigen Wechseljahren betroffen sind und kein Kind mehr bekommen möchten, wird eine Schwangerschaftsverhütung mit der Pille empfohlen. Unter der Hormonersatztherapie kann es nämlich, wenngleich selten, zu einer Schwangerschaft kommen. Dennoch sollten betroffene Frauen mit Kinderwunsch keine allzu großen Hoffnungen darauf setzen, dass sich dieser durch die Hormonersatztherapie erfüllen kann. Denn erfahrungsgemäß lässt sich die Schwangerschaftsrate bei Frauen mit vorzeitigen Wechseljahren auf diese Weise nicht steigern.

Allerdings können sich – je nach Ursache der vorzeitigen Wechseljahre – die Eierstöcke bei manchen Frauen vorübergehend erholen. In einem solchen Fall wird eine Schwangerschaft spontan wieder möglich.

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