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Sexualität ab 50

Libidoverlust behandeln: So kommt der Spaß am Sex zurück!

Schmerzen beim Verkehr, leichte Blutungen aus der Scheide: Oft verlieren Frauen im Lauf der Wechseljahre die Lust am Sex. Grund für die Beschwerden ist meist ein Mangel an Östrogenen. Er kann durch eine geeignete Behandlung ausgeglichen werden.

Paar mittleren Alters im Bett
© iStock.com/kupicoo

Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone, sorgen im Normalfall für eine optimale Durchblutung und Befeuchtung der Scheidenschleimhaut. Sie sind zudem an der Bildung von Kollagen beteiligt, das für eine ausreichende Elastizität des Bindegewebes in der Scheide verantwortlich ist. Kommt es in den Wechseljahren zu einer Abnahme des Östrogenspiegels, verändert sich die Scheidenschleimhaut. Sie wird weniger durchblutet. Die Drüsen im Gebärmutterhals produzieren weniger Schleim, sodass die Scheide während des Geschlechtsverkehrs nicht mehr ausreichend befeuchtet wird.

Dies verursacht bei den Betroffenen Schmerzen. Die Scheide wird zudem anfälliger für Verletzungen und Infektionen mit Bakterien oder Pilzen. Juckreiz, Brennen und kleine Blutungen aus der Scheide sind häufige Symptome. Hält der Hormonmangel länger an, verliert das Bindegewebe zunehmend an Elastizität. Die Scheidenschleimhaut bildet sich nach und nach zurück, es kommt zu einer sogenannten Scheidenatrophie.

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Die Lust auf Sex schwindet in den Wechseljahren? Muss sie aber nicht!

Die beschriebenen Veränderungen der Scheidenschleimhaut und die damit verbundenen Probleme beim Verkehr nehmen den Betroffenen oftmals den Spaß am Sex. Die Fähigkeit zum Orgasmus und die Intensität eines Orgasmus werden dadurch jedoch nicht beeinflusst. Um auch in und nach den Wechseljahren befriedigenden Verkehr haben zu können, sollten Frauen deshalb aktiv etwas für ihre Scheidengesundheit tun.

Spezielle Gleitmittel auf Wasserbasis können die Befeuchtung der Scheide verbessern und die Gleitfähigkeit beim Verkehr wiederherstellen. Sie sind in der Apotheke erhältlich. Die betroffenen Frauen sollten sich außerdem nicht davor scheuen, mit dem behandelnden Frauenarzt über auftretende Probleme beim Geschlechtsverkehr zu sprechen. Dieser kann eine östriolhaltige Creme oder Vaginalzäpfchen verschreiben, die im Scheidenbereich angewendet werden.

Die Wirkung entfaltet sich direkt am Scheideneingang und in der Scheide. Die Schleimhaut wird wieder aufgebaut, reißt nicht mehr so schnell ein und wird widerstandsfähiger gegen Infektionen. Auch andere Beschwerden können sich bessern: Denn die Durchblutung steigt, das Bindegewebe festigt sich, die Verschlusskraft der Harnröhre kräftigt sich. Dadurch kommt es seltener zu unfreiwilligem Harnabgang beim Husten, Niesen, Heben oder Bücken. All diese Faktoren und ein besserer Schutz vor aufsteigenden Infektionen bedeuten vor allem eines: eine höhere Lebensqualität. Anfangs sollte die Behandlung täglich erfolgen, später reicht eine ein- bis zweimalige Anwendung pro Woche.

Trockene Scheide, keine Lust: Darum lohnt sich die Behandlung

Es ist nachgewiesen, dass Frauen nach den Wechseljahren sexuell genuss- und orgasmusfähig bleiben. Nach Umfragen bleibt für einen Großteil der Frauen ein befriedigendes Sexualleben auch im Alter wichtig. Allerdings nimmt ihre Lust auf klassischen Geschlechtsverkehr zunehmend ab. Während sich zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr die meisten noch mehrmals im Monat Sex wünschen, möchte die Hälfte aller Frauen jenseits der 70 gar keine sexuelle Beziehung mehr. Viele Frauen bevorzugen dann stattdessen andere Formen sexueller Stimulierung und zeigen beispielsweise mehr Interesse am Austausch von Zärtlichkeiten mit dem Partner.

Dabei hängen sowohl das sexuelle Verlangen als auch ein befriedigendes Sexualleben von der Qualität der bestehenden Partnerschaft ab. Von Bedeutung scheinen außerdem die sexuellen Erfahrungen über den gesamten Lebensverlauf hinweg zu sein. Frauen, die in der Vergangenheit ein zufriedenstellendes Sexleben hatten, können dies offenbar auch im Alter häufiger genießen.

Nicht immer nimmt das Verlangen nach Sex ab

Übrigens nimmt die Libido längst nicht bei allen Frauen nach den Wechseljahren ab. Einige fühlen sich sogar freier in ihrer Sexualität: Die lästigen Regelblutungen fallen ebenso weg wie die Verhütungsproblematik und die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Der Auszug der erwachsen gewordenen Kinder kann belebend auf die Partnerschaft wirken und Lust auf einen Neuanfang auch in sexueller Hinsicht wecken.

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