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Anovulation

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

12.10.2018 | 09:32 Uhr

Hallo Herr Dr. Bohnert,

ich lese hier im Forum schon so lange Ihre tollen Antworten als stiller Beobachter. Nun möchte ich selbst auch einmal kompetenten Rat von Ihnen.

Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage. Ich bin 38 J., habe 20 J. die Pille (antiandrogen) genommen und vor 3 Jahren zum ersten Mal abgesetzt (Pillenmüdigkeit). Hätte ich vorher gewusst, was die Pille mit einem machen kann, hätte ich sie schon viel früher abgesetzt. Denn ich habe mich seitdem noch nie so toll gefühlt, d.h. wesentlich verbesserte Libido, Hochgefühl, Austrahlung wie noch nie, schönes aufgepolsterte Gesichtshaut, keine depressiven Verstimmungen mehr - einfach irgendwie ein neuer Mensch. Seitdem bekomme ich auch reihenweise Komplimente. Die Umwelt scheint es also auch zu merken. Nach Absetzen der Pille waren meine Zykluslängen nacheinander wie folgt: 32d, 27d, 27d, 24d, 25d, 23d, 24d, 24d, 22d, 19d, 19d, 19d und seitdem blieb die Länge immer bei 18 bis 19 mal 20 Tagen.

Seit 1 Jahr habe ich neben der verkürzten Zykluslänge noch weitere Symptome: stärkeren Haarausfall und kraftloses, struppiges Haar, Hautunreinheiten, Stimmungswechsel und leider auch wieder nachlassende Libido.

Ich nehme jetzt wegen Progesteronmangel seit einem 3/4 Jahr ab dem 10. ZT bis zur Blutung 200 mg Famenita oral (hatte auch mal mit 100 und auch 300 mg experimentiert). Die Beschwerden sind vielleicht minimal besser, aber nicht zufriedenstellend. Ich habe teilweise Durchschlafstörungen, fettige Haut, Hautunreinheiten. Die letzte Blutentnahme im letzten Zyklus war am 4. ZT und da war mein

Östrogen bei 124 pg/ml
LH bei 2,1 mIE/ml
FSH 5,2 mIE/ml
PRG 0,2 ng/ml
Prolaktin 12,4 ng/ml
Testosteron 0,21 ng/ml
DHEA-S 955 ng/ml
Cortisol 5 yg/dl

Vit.B12 338 pg/ml
Ferritin 85,6 ng/ml
Folsäure 5,2 ng/ml

Meine Eierstöcke sind laut Aussage der Ärztin noch gar nicht soooo müde. Follikel waren vorhanden, Schleimhaut gut aufgebaut. Eine Zyste war da wohl auch noch - aber nicht so groß, dass die Ärztin Sorgen hatte. Die 2. zyklushälfte hat sie nicht mehr gemessen, da ich ja Famenita nehme und bei den letzten Blutentnahmen ohne nat. Progesteron am 18. ZT fast immer Werte um die 0,6 ng/ml waren.

Mein Hauptanliegen (vermutlich auch eine sehr spezielle, ungewöhnliche Frage) ist, ob man mit der Einnahme einer gewissen Hormonkonstellation dieses Hochgefühl, die Ausstrahlung und die Libido von damals in der 1. Zyklushälfte unterstützen kann? Der kurze Zyklus stört mich gar nicht so sehr. D.h. gibt es Präparate, wo man in der Follikelphase so viel Hormone zu sich nehmen kann, wie sie Frauen in sehr fruchtbaren Tagen haben. Und kann man dann Richtung vermeintlichem Eisprung dann die Dosis so verändern, dass man diesen Glow optisch hinbekommt? Quasi eine Art kosmetische Untrstützung. Ich vermute, dass bei mir trotz Famenita PRG und E2 nicht im Einklang sind und deshalb meine Beschwerden zustande kommen.

Ich würde gern mal statt der Famenita etwas anderes probieren, da mich der Effekt nicht sonderlich überzeugt. Ich vermute, ich stecke da in einer Östrogendominanz fest. Meine Gyn meinte, ich könnte mal Chlormadinon in der 2. Zyklushälfte probieren. Ist aber wieder etwas antiandrogenes, oder? Oder alternativ wieder die Pille mit Levonorgestrel, um meine ohnehin niedrigen männl. Geschlechtshormone mehr zu unterstützen.

Besten Dank schon einmal im Voraus!

 

 

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Experte-Bohnet
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15.10.2018, 03:06 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Didro greift nicht intensiv in Hormonhaushalt ein!