Avatar

Dauerblutungen, Homonhaushalt völlg durcheinander

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

30.12.2015 | 00:23 Uhr

Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

ich bin sehr verzweifelt und wende mich hoffnungsvoll an Sie:

Ich bin 30 Jahre alt, Single ( 0 Schwangerschaften). Seit ich mit 11 Jahren meine Periode bekam, war diese immer sehr schmerzhaft und die Blutungen sehr stark. Jedoch haben sich die Beschwerden in den letzten Jahren zugespitzt.

Im Januar 2014 hatte ich eine Ausschabung aufgrund einer 5-wöchigen Dauerblutung. Ein halbes Jahr später wurde bei mir Endometriose 1. Grades diagnostiziert und operativ entfernt. Die Beschwerden besserten sich jedoch nicht.

Diesen Sommer (Juli + August) hatte ich eine zweimonatige Dauerblutung, die mit Chlormadinon behandelt wurde. Jedoch half das nicht dauerhaft.

Aktuell habe ich eine intensive und schmerzhafte Dauerblutung seit 2,5 Monaten. Trotz Ausschabung vor 4 Wochen und anschließender hormoneller Behandlung mit Gynokadin und Chlormadinon hören die Blutungen nicht auf. Der heutige Ultraschall bei meiner Gynäkologin zeigte wieder eine hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut (1 cm) nach Beendigung der 4-wöchigen Hormoneinnahme.

Zudem wurde dieses Jahr eine Hashimoto Thyreoiditis und das  PCO-Syndrom festgestellt.

Meine Gynäkologin kann sich das alles nicht wirklich erklären. Sie hat mir jetzt Cyklokapron verschrieben, um die Blutung zu stillen.

Außerdem nehme ich aufgrund von Depressionn und PTBS Antidepressiva (Cipralex und Mirtazapin).

Ich weiß nicht mehr weiter, es ist schon lange nicht mehr an ein normales Leben zu denken. Selbst die Einnahme von Ibuprofen 600 (3 Stck. am Tag) lindern die Schmerzen kaum.

 

Bitte, bitte helfen Sie mir!

 

 

 

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

8
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
02.01.2016, 14:42 Uhr
Antwort

Letztes Jahr bin ich bis zu der Endometriose – OP  5x in der Woche 1h  gelaufen.  Auf der Waage hatte sich damit zwar nichts verändert, optisch jedoch sehr wohl. Nach der OP war dies aber nur noch mit Schmerzen verbunden, sodass ich seither aufs Fitnessstudio umgestiegen bin.

Meine Autoimmunthyreoiditis ist AK-negativ.

Experte-Bohnet
Beitrag melden
03.01.2016, 08:35 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Muskelaufbau ist sicher gut, da dann mehr Kalorien verbrannt werden. Es hat sich bewährt, nur 3 x am Tag Kohlehydrat reduziert zu essen, d.h. keine Zwischenmahlzeiten, zu denen auch Obst, Säfte und vor allem gesüßte Getränke zählen! Vielleicht können Sie es einrichten, zus. zu walken!

An eine Immunerkrankung der SD ohne, dass die AKs erhöht sind, glaube ich nie so recht! Aber 50 L-T schaden nicht!

Bei Endometriose hat sich auch das Legen einer sog. Hormonspirale bewährt. Sprechen Sie doch mal die Ärzte vor Ort an, z.B. die, welche Sie operiert haben!

Avatar
Beitrag melden
04.01.2016, 20:45 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die Hinweise zur Ernährung. Darauf werde ich verstärkt achten. Das mit dem Obst vergisst man schnell, ansonsten trinke ich sowieso nur Wasser und grünen Tee. Stimmt es eigentlich, dass man mit dem PCO-Syndrom besser auf Kaffee verzichten sollte?

Hier meine Werte der SD-Untersuchung vom August 2015.

FT3-RIA:         5,00          3,2 - 7,2 (pmol/l)

FT4-RIA:        14,20         11,0 - 23,9 (pmol/l)

TSH basal:     5,46+        0,40 - 2,5 (mU/l)  2,50- 4,0 (mU/l) Graubereich

TSH n. TRH:  53,15+      2,0 - 25,0 (mU/l)

TPO-AK:         13,55         < 60 (U/ml)

TRAK:                 0             < 1,0 (lU/l) negativ, > 1,5 (lU/l) positiv,

Calcitonin:        0,0           Männer < 15,0 (pg/ml) / Frauen < 10,0 (pg/ml)

 

Meinen Sie, ich müsste also doch Antikörper haben oder dass erst gar keine SD-Erkrankung vorliegt?

 

Bisher wollte meine Gynäkologin mir die Mirena nicht legen, da die psychische Situation eher instabil ist und ich bisher (vor den psychiatrischen Diagnosen) auf verschiedene Pillen jeweils sehr sensibel, sprich mit depressiver Verstimmung reagiert habe. Aber sie hatte jetzt auch angedeutet, dass ich  da wohl nicht drum herum kommen werde.

Ich nehme jetzt seit 6 Tagen Cyklokapron, jedoch hört die Blutung einfach nicht auf. Sobald es sich bessert und ich nach Anweisung meiner Gyn die Dosis reduziere, wird es wieder stärker.

 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
05.01.2016, 07:21 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Also 6 (-8) Tassen, also keine Becher!, dürfen Sie schon trinken; aber von grünem Tee halte ich sehr viel!

Die sog. peripheren SD-Hormone sind gut; das TSH ist leicht erhöht. Da keine SD-Antikörper vorliegen, würde ich zur zus., dauerhaften Einnahme von je 100µg Jod und Selen raten; das könnten Sie dann gleichz. mit Wasser und dem L-T einnehmen.

Vielleicht sollte man noch kurzfristig eine GBM-Spiegelung machen, um die Blutungsquelle besser einschätzen zu können; dann könnte man auch die HS legen. Die Hormonspirale wirkt ja vorwiegend in der GBM; bei Blutungsstörungen hat sie sich sehr bewährt!

Beitrag melden
05.01.2016, 13:42 Uhr
Kommentar

Das mit dem Jod und Selen hatte ich schon mehrfach gelesen, wollte aber nichts auf eigene Faust einnehmen. Daher vielen Dank für den Rat! Reichen Präparate aus der Drogerie/ Apotheke? Oder sollte ich mir welche verschreiben lassen?

Eine GBM-Spiegelung wurde bei der letzten Ausschabung vor 6 Wochen gemacht. Es wurde nichts Bösartiges (histologisch) oder sonstwie Auffälliges festgestellt. Außer eben viel GBM-Schleimhaut, teilweise unregelmäßig aufgebaut.

Das gleiche Ergebnis kam auch bei der Ausschabung und Spiegelung im Januar 2014 heraus.