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HILFE! Dauerblutung PCO

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

28.06.2017 | 17:25 Uhr

Lieber Prof. Bohnet, 

ich habe ein Problem und hoffe Sie können mir helfen. Ich fasse meine Geschichte kurz zusammen. Letztes Jahr sehr starke Schmerzen während Periode mit Erbrechen (Buscupan/Novalgin half garnichts, Schmerzen nur mit Dipidolor kontrollierbar). Darauf Ausschabung zur Abklärung. Polyp wurde entfernt, sonst unauffällig.  4 Wochen außer Wundblutung keine Blutung, dann auf einmal fing Blutung an und war 2,5 Monate anhaltend bis Ärzte zur erneuten Ausschabung geraten haben, um Ursache der Dauerblutung zu klären. Also 3 Monate nach der ersten wieder eine Ausschabung. Dann wieder das gleiche. 4 Wochen Ruhe und dann wieder Beginn Dauerblutung, die nun auch schon wieder 3 Monate andauert. PCO wurde zwischenzeitlich diagnostiziert. Kann die Dauerblutung von PCO kommen? Die Ärzte sind ratlos woher diese Dauerblutung kommt. Chlormadinon wurde mir kürzlich verordet. Dies habe ich genommen (1 Tablette pro Tag für 10 Tage statt 3 pro Tag, da ich Migräne habe und immer schon leichte Kopfschmerzen und Blutdruck hoch unter Therapie hatte und mir gesagt wurde ich solle bei Aufkommen Migräne und hohem Blutdruck absetzen, so habe ich die Dosis reduziert). Ein paar Tage nach Absetzen kam trotz der geringeren Dosierung zu einer regelrechten Sturzblutung. Das Endometrium war bzw. ist trotz ewiger Dauerblutung und Sturzblutung noch bei 10mm. Interessanterweise konnte ich die Sturzblutung mit Styptysat stoppen (habe ich 1 Woche lang genommen), Gerinnungsprobleme habe ich sonst keine. Nachdem ich Styptysat abgesetzt habe, da die Blutung weg war, fing sie aber leider vor ein paar Tagen wieder an. Haben Sie eine Idee, woher die Blutung kommt und was ich noch machen kann? Anämie habe ich schon und es geht mir an die Substanz und an die Nerven.

Herzlichen Dank!

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Experte-Bohnet
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29.06.2017, 00:39 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Um die GBM-Schleimhaut wieder auf zu bauen und die Blutung zu stoppen, setzt man normalerweise nach einer Ausschabung Östrogene ein. Bei einem Endomtrium von 10 mm, würde man in der Tat nur ein Gestagen erst mal einsetzen!

Wurden denn überhaupt Hormonbest. vorgenommen? Alter? PCO hat wohl heute jede Frau, d.h. daran glaube ich so nicht, es sei denn Sie sind übergewichtig!? Schilddrüsenfunktion?

Ohne die aktuellen Befunde zu kennen, ist es natürlich schwer, aus der Ferne eine Therapie vor zu schlagen.

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30.06.2017, 17:53 Uhr
Antwort

Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Zu Ihren Fragen.

Mit BMI von 28 übergewichtig (habe es mit ungesunden Ernährung in den letzten Jahren übertrieben und arbeite gerade an Gewichtsreduktion und Änderung Lebenswandel).  Alter 36.

Im US polyzystische Ovarien. Können die auch einfach durch zu viel belastenden Stress in den letzten Jahren und damit ausbleibendem Eisprung enstanden sein??? .

Hormontests wurden gemacht. Das Ergebnis vom letzten (vor ein paar Wochen) habe ich nicht vorliegen, war aber sinngemäß wie folgt. LH>FSH, Zyklustag durch Dauerblutung allerdings unklar. Freier Androgenindex erhöht, obwohl Testosteron normal (wohl wegen niedrigem SHBG). Das Ergebnis vom ersten Hormontest vor ca 3 Monaten habe ich mit konkreten Werten vorliegen. Bitte finden Sie hier einen Auszug. Wenn Sie noch mehr Werte interessieren, kann ich diese gerne auch noch nennen. Auch hier war Zyklustag wegen Dauerblutung wieder unklar. 

LH basal 16.80 IU/l     (0,8 - 7,6)

FSH basal 7.81 IU/l (1,2 - 11,3)

Prolaktin basal 4.6 µg/l (0 - 20)

Östradiol 73 ng/l (0 - 246)

Testosteron gesamt 0.5 µg/l   (0 - 0.73)

Androstendion 4.05 µg/l   (0.47 - 2.68)

freies Testosteron Index 4.2        (3.5)

DHEA-S 146.0 µg/dl (45 - 270)

SHBG 41.5 nmol/l (18 - 114)

TSH 1.60 mIU/l  (0.3 - 4.0)

freies T3 6.7 pmol/l (2.7 - 7.6)

freies T4 17.5 pmol/l (11.0 - 23.0)

Experte-Bohnet
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30.06.2017, 21:54 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, Stress verschlechtert die Situation, nicht zuletzt weil man unter Belastungen meist auch mehr isst.

die Hormonwerte zeigen in der Tat auf Richtung PCO.  Östradiol ist niedrig, aber erfahrungsgemäß wird vermehrt Östron gebildet, was dann indirekt die Dauerschmierblutungen begünstigt.

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30.06.2017, 22:25 Uhr
Antwort

Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich habe noch ein paar Fragen und wäre sehr dankbar, wenn Sie mir diese auch noch beantworten könnten. Vielen Dank im Voraus und sorry für die vielen Fragen. 

Heisst einmal PCO immer PCO (genetisch?) oder kann es sich wieder ganz geben, wenn man seinen Lebenstil modifiziert?

Was kann man pflanzlich etc. machen, um das Hormonchaos positiv zu unterstützen?

Ist Androstendion zyklusabhängig? Oder ist hier der Zeitpunkt der Bestimmung egal, weil der Normbereich zu keinem Zeitpunkt des Zyklus über 2.68 liegen sollte?

 

Wie würden Sie die Blutungen therapieren?