Avatar

PCOS Behandlung und Dauerblutungen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

02.11.2019 | 14:38 Uhr

Lieber Herr Bohnet,

ich schreibe Ihnen nach einem langen Leidensweg. Ich bin nicht in den Wechseljahren, sondern 27 Jahre alt, wiege 69 Kg und habe vor 10 Jahren nach Absetzen der Pille das erste mal die PCOS Diagnose erhalten. Vor einem Jahr wurde diese auch endokrinologisch bestätigt. Zu viele männliche Hormone, AMH hoch, etc. Ich hatte nur 2-3 Mal im Jahr eine Blutung, manchmal auch nur Schmierblutungen. Ich war nie übergewichtig und habe keine Insulinresistenz. Als Jugendliche hatte ich mal einen Jodmangelkrop und nehme seither Jod, die Schilddrüse ist aber okay und wird regelmäßig kontrolliert.
Die Frauenärzte fertigen mich nur immer so ab, dass ich doch die Pille nehmen soll, bis der Kinderwunsch akut ist. Ich will sie aber nicht mehr nehmen, da sie meiner Meinung und Erinnerung nach meine Probleme ausgelöst hat. Mir wird gesagt, dies könne nicht sein, es sei genetisch.
Nun habe ich seit 5 Zyklen Famenita 200 vom 14.-28. Zyklustag eingenomen, auf Anraten der Gynäkologin weil die Gebärmutterschleimhaut eine Neigung zur Hyperplasie hatte.
Damit hatte ich nun gute Erfolge.

Leider ging es in diesem Zyklus schief. Erst konnte ich die Tabletten 15 Tage nehmen statt nur 12 wie sonst, dann kam 3 Tage nichts. Dann kam 5 Tage eine schwache Blutung, weitere 5 Tage eine Schmierblutung und darauf folgte eine immer stärke werdende Blutung. Heute bin ich beim Zyklustag 14 und blute sehr stark. Meine Frauenärztin hat mir Chlormadinon verschrieben. Ich bin im Moment nicht sicher, ob ich es nehmen soll.
Ich habe das Gefühl, es könnte sein, dass ich einen Eisprung hatte, und dieser sich so ausgewirkt hat, dass jetzt der natürliche Zyklus sich gegen das Famenita durchgesetzt hat. Ist so etwas möglich? Meine Intuition wäre, jetzt ab dem Einsetzen der neuen Blutung nach der Schmierblutung neu zu zählen und dann wieder Famenita zu nehmen.

Wie ich darauf komme? Ich habe seit 5 Monaten 6 kg abgenommen, da der BMI davor gerade an der Grenze zum Übergewicht war, meine Ernährung noch strenger und gesünder als eh schon umgestellt, Sport und Krafttraining angefangen, meditiere regelmäßig und mache Entspannungsverfahren. Ich versuche also alle Maßnahmen zu ergreifen, die laut Literatur für eine Verbesserung des PCOS sorgen. Von daher würde es mich sehr verwundern, wenn der Hormonspiegel sich nicht verbessetr hätte.
Ich habe auch den Eindruck, dass der Östrogenspiegel gesunken ist, weil meine Scheide sich öfters als früher etwas trocken anfühlt und die Blutungen in den 4 Zyklen vor diesem, wo alles schief gegangen zu sein scheint, weniger stark geworden sind.
Meine Frauenärztin, mit der ich leider kein gutes Verhältnis habe, ist aber der Meinung, dass sich ncihts verbessert hat und das Famenita zu schwach wirkt. Im U-schall vor 2 Tagen war die Schleimhaut auch noch mittelstark aufgebaut.

Nun wäre also die Frage, ob es sein kann, dass die starke Blutung auch bedeuten könnte, dass meine natürlichen Maßnahemn geholfen haben und es einen Eisprung gab? Das wäre ja positiv.
Und soll ich das Chlormadinon nehmen oder können die Blutungen von selbst abklingen? Bei dem Gestagentest, der bei mir im März durchgeführt wurde, hatte ich auch starke Dauerblutungen, die aber dann von selbst abgeklungen sind.

Und was empfehlen Sie als weitere Maßnahmen? Meine Endokrinologin wollte mich gar nicht mehr wiedersehen, außer ich hätte einen Therapieveränderungswunsch oder Kinderwunsch. Doch ich bin im Moment so nicht glücklich und fühle mich sehr schlecht behandelt.

Liebe Grüße

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
Beitrag melden
05.11.2019, 08:01 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Da Sie offensichtlich alles richtig machen, dürfte die Anlage überwiegen. Der Mensch sucht immer nach Ursachen und so liegt es auf der Hand, dass bei Ihnen die Pille die Probleme verursacht hat. Das ist aber wissenschaftlich nicht zu erklären. Ist auch Schnee von gestern!

Metformin u.a. würde ich (noch) nicht einsetzen, erst evtl. wenn "akut" KiWu besteht. Ja, es ist gut, wenn Sie sich regelm. sportlich betätigen.

Da Sie Untergewicht hatten, könnte die Knochendichte nicht optimal aufgebaut worden sein; deshalb wäre es sinnvoll, eine Osteodensitometrie zur Dokumentation machen zu lassen. Außerdem sollten Sie tgl. 2000 E Vit D einnehmen (s.medivital.eu) und im Januar den Spiegel kontrollieren lassen.