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Starke Befindlichkeitsstörungen nach Entfernung der Gebärmutter

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

22.02.2019 | 10:37 Uhr

Sehr geehrter Herr Experte,

 Ich würde mich über Ihren geschätzten Rat bezüglich meiner Angelegenheit sehr freuen.

Ich bin 57 Jahre, Uterusextirpation erfolgte 2016 wegen Myom. Seit diesem Zeitpunkt reduzierter Allgemeinzustand mit Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Hitzewallungen und trockenen Vaginal-Schleimhäuten, was mir besonders schaffen macht. Östrogen und Progesteron unterhalb der Nachweisgrenze im Serum. Darüber hinaus seit Ende letzten Jahres vermehrt hypertensive Krisen, trotz mehrmaliger fachärztlichen Versuche, den Blutdruck mit unterschiedlichen Antihypertonika einzustellen.

Körperliche Untersuchungen brachten keine signifikanten Ergebnisse, Gefäßstatus in Ordnung, keine koronare Herzkrankheit, keine hypertensive Herzerkrankung. Mein Arzt denke, es sei hormonell bedingt. Deshalb wollte er mir Gynokadin Gel verordnen, er vertritt die Auffassung, dies könnte sich auch positiv auf den Blutdruck auswirken sowie auch die anderen Befindlichkeitsstörungen positiv beeinflussen. Im Jahre 2017 zweimal Mastitis mit schlechter Wundheilung.

Wie würden Sie meinen Fall allgemein einschätzen? Finden Sie Gynokadin Gel oder Estreva Gel besser und reicht ein Hub täglich aus?

Danke.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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22.02.2019, 23:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nach der OP dürfte es rasch zu einem absoluten Ö-Mangel gekommen sein, welcher auch die Herzarbeit negativ beeinflusst! Deshalb ist die Anwendung einer geringen Menge an Gel tatsächlich sinnvoll. Ich würde vor dem Schlafengehen 1/2 Gel auftragen und erst mal ca. 4 Wo den Effekt beobachten, der natürlich bei der geringen Dosierung nicht sofort eintritt. ggf. wäre später etwas mehr auf zu tragen. Aber da melden Sie sich am besten nochmals!

Größe, Gewicht, Vit D, Knochendichte?

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02.03.2019, 17:03 Uhr
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Zitat:

 

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,

 

Schon mal besten Dank für Ihre Antwort.

 

Die Uterusextirpation im Jahre 2016 erfolgte nicht wegen Myom, sondern wegen Gebärmutter Vergrößerung und starken Blutungen während meiner Periode.

 

Nun zu den Parametern, welche Sie noch nachgefragt haben:

 

Meine Größe beträgt 1,72 m, ich wiege derzeit 65 kg und der Vitamin D3 Wert war 86,20 nmol/l.

 

Ein aktuelles Ergebnis einer Osteodensitometrie liegt mir jedoch leider nicht vor.

 

Soll ich nun beginnen mit ½ Gel Estreva oder Gynokadin? Und was könnten Sie mir sonst noch für einen Rat geben?

 

Herzlichen Dank, freundliche Grüße

Experte-Bohnet
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03.03.2019, 06:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das würde ich tun! Die Dokumentation der derzeitigen Knochendichte hielte ich auch für sinnvoll! 

Melden Sie sich ggf. gerne wieder!

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15.03.2019, 11:27 Uhr
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Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

Ich melde mich heute nochmals wegen des Ergebnisses der Knochendichtemessung. Dieses lautet: Osteoporose mit hohem Frakturrisiko.

Ich frage nochmal nach wegen 1/2 Hub Gynokadin. Laut Hersteller ist das nicht möglich. Die geringste Applikation wäre 1 Hub. Auch dies wäre nur eine geringe Hormondosis. Was würden Sie mir empfehlen, auch vor dem Hintergrund der schlechten Knochendichte?

Kann durch eine Hormongabe mit Gel eine Mastitis wieder reaktiviert werden? 

Wie wirkt sich das Gel vielleicht auf meine Scheidentrockenheit aus, die ich als sehr belastend empfinde, was könnten Sie mir zur Therapie empfehlen? 

Wären gegebenenfalls auch Hormonzäpfchen sinnvoll? 

Nochmals herzlichen Dank, freue mich schon sehr auf Ihre geschätzte Antwort. 

 

 

Experte-Bohnet
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17.03.2019, 15:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wie gut, dass Sie die Knochendichtemessung nun haben machen lassen! Wie sind die sog. T-Werte?

Sie sollten sofort mit Muskelaufbausport beginnen und regelm. zum Schwimmen gehen!                                   Ihr Vit D-Wert war ja gut!

Nur Östradiol, also das Hormon, welches im Gel enthalten ist, wirkt einer weiteren Entwicklung der Osteoporose entgegen! Auch ein halber Hub ist besser als gar nichts!

Scheidenz. enthalten Östriol, was auf den Knochen praktisch nicht wirkt.

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07.04.2019, 09:44 Uhr
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Hallo. Ich habe nun begonnen mit einem halben Hub Gel. Nach ein paar Tagen spielte Blutdruck "verrückt" . Es kam vermehrt zu hypertensiven Krisen mit Werten von RR 210/110. Meine Frage nun: Hängt das mit dem Hormongel zusammen, besser absetzen oder weitermachen?Danke. 

Experte-Bohnet
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07.04.2019, 19:04 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich kann mir nicht vorstellen, dass 1/2 Gel zu Blutdruckspitzen führt. Allerdings steht im Beipackzettel die Kontraindikation. Deshalb müssen Sie einen Arzt vor Ort kontaktieren. Grunds. kann Ö sehr gut mit "Blutdruckmittel" kombiniert werden. Als Basisbehandlung setze ich gerne Spiro 50 ein; ansonsten Ramipril oder ein Sartan.