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Was könnte mir helfen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

14.09.2017 | 12:41 Uhr

Guten Tag, lieber Herr Prof. Bohnet, 

mit meinen 47 Jahren, einer Größe von 171 cm und einem Gewicht von 64 kg stehe ich nun am Anfang eines neuen Lebensabschnitts, vermute ich. 

Mein Leben ist kein Leben mehr und ich benötige Hilfe bei folgenden Symptomen:

- völlige Erschöpfung

- extreme Müdigkeit, da ich keine Nacht schlafen kann; ich wache ständig auf, muss zur Toilette etc. durchschlafen ist ein Fremdwort

- die Regel kommt, wann sie will, mal am 32. ZT, dann wieder am 21. ZT; wenn sie kommt, dann mit wahnsinnigem PMS

- manchmal nachts das ganze Bett nassgeschwitzt, dann wieder tagelang nichts mit Nachtschweiß

- manchmal tagsüber bei der geringsten körperlichen Belastung schweißgebadet

- Bluthochdruck, obwohl ich mein Leben lang immer zu niedrigen BD hatte; dadurch bin ich wie benommen, leide unter Schwindel und manchmal Übelkeit und Fast permanentem Kopfdruck

- meine Wirbelsäule spielt verrückt und ich komme mir vor wie eine 80jährige

- ich habe NULL Lust auf Sex

Letzteres ist ein großes Problem für mein Männchen. ER hat ja keine Probleme! Ich flüchte regelrecht vor ihm; versuche, mich so unattraktiv wie möglich zu gestalten, damit er nicht auf die Idee kommt. Aber selbst die gute alte Oma-Schlüpper hilft da nicht. Wenn Männel sein Weibchen sieht, dann ist schon alles zu spät.

Ich liebe mein attraktives Männchen wirklich sehr aber Sex ist die größte Überwindung für mich im Moment. Männel tut mir leid und ich setze mich dann immer unter Druck.

Wenn ich aber so endlos erschöpft und kraftlos bin, habe ich keinen Sex im Kopf.

Ich nehme seit meinem 32. lebensjahr keine Hormone mehr ein. 

Wegen meiner difusen Probleme und der Ratlosigkeit der Ärzte habe ich nun vor einiger Zeit Antidepressiva bekommen, die rein gar nichts bewirken. Nicht einmal schlafen kann ich davon.

Vor anderthalb Jahren war ich mal bei einer Gynäkologin. Nach einem Hormontest (Werte habe ich im Augenblick nicht parat) sagte mir diese, dass ich damals noch nicht in den WJ war. Der Test wurde am 21. ZT gemacht.

 

Vorzwei Jahren habe ich mal Vitamin D testen lassen: 25-Hydroxy-Vit-D i.S. 31 (Ref. 30. - 100)

Knochendichte weiß ich nicht.

Kann es sein, dass ich dennoch in den WJ bin?

 

Welche Therapie ist für mich denkbar? Ich möchte wieder leben und für meine 10 jährige Tochter und mein Männel da sein. Dazu muss ich mal schlafen können...

- Pille?

- Gel?

Ich lese hier von bioidet. Hormonen etc. Habe keine Ahnung, welches Hormon bei mir fehlt und welches mich wieder reparieren kann.

Was empfehlen Sie mir?

Ist Hormontest unabdingbar, um HET zu beginnen?

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe schon im Voraus. Falls Sie noch Fragen haben...

Herzliche Grüße aus dem trüben, regnerischen Brandenburg ins überschwemmte Hamburg

Katrinchen

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14.09.2017, 12:43 Uhr
Antwort

...PS.: ich vergaß, ein Syptom zu erwähnen... Nämlich starken Haarausfall seit Monaten.

Experte-Bohnet
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15.09.2017, 01:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Natürlich sind Sie in den WJ und auch Brandenburg müsste es kompetente Frauenärzte geben, welche Ihre Hormone in den Griff bekommen. Da die Zyklen sehr untersch. sind, würde ich ein sog. Kombinationspräp mit 1 mg Östradiol und mit 2 mg Dienogest (was übrigens in Jena vor Jahrzehnten entwickelt wurde) verabreichen. Zum Abendbrot eine Pille über 24 Tage, dann 4 Tage Pause. So kommen Sie innerhalb von 3 Monaten in einen stabilen Zustand und haben regelm. leichte Blutungen. Dann brauchen Sie erfahrunsgemäß kein AD mehr und die Lust am Leben etc. kommt wieder, auch den Humor, den Sie wohl früher mehr hatten!?

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15.09.2017, 09:01 Uhr
Kommentar

Guten Morgen, lieber Herr Professor Bohnet,

 

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Habe gleich meinen besten Freund Google bemüht und Ihren Angaben entsprechend die Pille "lafamme" gefunden. Ist das das Richtige für mich?

1. Werde ich davon wieder schlafen können, bleiben meine Haare auf dem Kopf und werde ich nicht mehr vor meinem Männel flüchten müssen? Werde ich wieder leben können ohne Kopfdruck, Erschöpfung etc.?

 Damals, mit 32 Jahren, hatte ich mich ja bewusst gegen Hormone entschieden. Meine guten Vorsätze sind jetzt dahin:SORRY: Ich bin bereit, HET zu machen, da der Leidensdruck zu hoch ist. Dann möchte ich aber zumindest die "besseren" Hormone einnehmen oder auftragen. Man liest hier soviel von Gels, die man auftragen muss und den körpereigenen Hormonen entsprechen.

2. Ist denn "lafamme" bioidentisch? Und hoffentlich macht die Pille nicht dick, sondern nur glücklich...

3. Wie lange sollte man ein solches Präparat anwenden?

4. Wie schnell nach der ersten Einnahme sollte ich eine Wirkung verspüren?

 

Und, mal sehen, wie gut sich unsere Gynäkologen hier auskennen. Die Ärzteschaft hat ja so ihre Befindlichkeiten, wenn man als kleiner Patient schon mit einer Diagnose und einem Plan anrückt:STOP:

 

Schöne Grüße vom

Katrinchen

Experte-Bohnet
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15.09.2017, 01:55 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Auch das gibt sich wieder!

Experte-Bohnet
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16.09.2017, 16:22 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich führe in Abh. des Alters und der Restaktivität der Eierstöcke eine Stufentherapie durch, d.h. bei Ihnen ist aus meiner Sicht die Gabe des Kombi-Präps angezeigt. Es enthält das körpereigene Östrogen aber ein Gestagen, also ein Abkömmlng vom Progesteron. Ohne das G kann man den Zyklus nicht in Griff bekommen. Später, in 1-2 J (?) kann man dann auf Gel und Prog übergehen.

Warum sollen Sie zunehmen, wenn man das ersetzt, was Ihnen fehlt?!

Dann fragen Sie auch Ihren FA nach Vit  D und der Knochendichte-messung!